11. April 2016

Marokko - Teil 9

LTja, und nach dem dieses Mal nicht so ganz erfreulichen Zebra-Aufenthalt (die schlechte Stimmung, die die Österreicher verbreitet hatten, wurde unerträglich) fahre ich zu DEM Stausee schlechthin: 
Barrage Bin el-Ouidane, ein einzigartig gelegener See mit einzigartigem Standplatz. Ich stelle fest, dass ich den See bereits kenne. Dennoch bin ich wieder sooo begeistert. Und vor allem entdecke ich (ganz einfach zu finden) die Stelle, wo Ulla und Klaus vor einem Jahr Silvester gefeiert haben. Ist ganz einfach hinzukommen - allerdings - nun kommt der Schock für Ulla und Klaus: von wegen einsam und abgelegen, lach. Die Stelle ist DER Ausflugs-, Picknickplatz im Frühling und Sommer für die Marokkaner! Ich komme mitten in der Woche an, es sind einige Picknicker schon da, abends jedoch bis auf ein paar Zelter weg. Am Wochenende ist der Bär dort los, hab ich mir sagen lassen. Ich habe dennoch ein tolles Plätzchen und bin hin und weg von dieser location. Abends kommen noch - oh Schreck und Graus: Österreicher im VW Bus. Da ich Österreichgeschädigte bin spreche ich Eva und Michael erst am nächsten Morgen an - und siehe da - sie sind auch geschädigt - deutschlandgeschädigt! Na, das passt ja gaaanz ausgezeichnet. Und was soll ich euch sagen - aus einer "kurzen" Unterhaltung wird eine Unterhaltung bis zum nächsten Morgen um 11.00. 

Wir haben viel Spaß und sind einer Meinung - in einem Punkt besonders, der unfassbaren europäischen, besonders aber der deutschen Politik. Wie oft wurde ich auf dieser Reise von einigen Nationen auf dieses Thema angesprochen und gefragt, wie es sein kann, dass eine Person  ganz Europa bestimmen darf und in eine solche Lage gebracht hat. Ich lese inzwischen die europäische Presse, um zu wissen, wie unsere Nachbarländer uns sehen. Hätte nie gedacht, dass ich mich mal meines Landes schämen und rechtfertigen muss. Mehr will ich dazu nicht sagen, sonst raste ich noch komplett aus. 

Am Abend kommt noch ein hannoversches Allradmobil mit einem süßen, sympathischen Pärchen mit Kleinkind in Elternzeit. 

Am nächsten Tag geht es mit einer Übernachtung in Azrou im Obstgarten von Hassan nach Meknes und Volubilis. Na, ja, Meknes ist wirklich nicht der Brüller, kann man vergessen, außer dem berühmten Stadttor, angeblich das schönste von ganz Marokko.  Dann zu den Ruinen von Volubilis, Unesco Weltkulturerbe, bekannt für phantastische Mosaiken. Die Stadt ist die größte römische Ausgrabungsstätte Marokkos. Na ja, eben alles alte Steine -:). 

Nordmarokko finde ich bis auf einige Plätze weniger sehenswert, die Leute sind gaaanz anders als die sympathischen, zurückhaltenden Berber im Süden. Sie sind eher aufdringlich, nervig, sogar manchmal aggressiv, bettelnd, ätzend hinter Frauen her usw. Warum erinnert mich dies bloß so an das nördliche Indien (nicht Himalaya)? 

Ich bin auf einem mit gefühlten 30 m langen Plastikfahrzeugen MIT Anhängern übersähten Platz  in Moulay Bousselham am Atlantik. Schöner, breiter, langer Sandstrand, sonnig aber kühl. Ich kann frische Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren kaufen, der Hammer! 

Nun will ich plötzlich ganz schnell aus Marokko raus. Es ist wie zum Friseur gehen. Das kommt dann ganz plötzlich und muss sofort passieren! -:)

Endlich keine Werbung mehr für  Poessl zu sehen! Wurd ja auch Zeit! Nun kommen aber in Hannover noch diverse, bunte Änderungen dran. 

Es ist diesig, aber man kann meine Stelle noch erkennen. Es ist die 2. Landzunge von oben mit den Bäumen im Vordergrund. Ich stehe ganz vorne. 

Da, wo das Auto steht, fährt man rüber zur Spitze 

 um die Spitze herum ist nur Wasser (Logo, was soll da an einer Landzunge auch sonst sein?), einmalige Lage 


Hinter dem Wald befindet sich die Spitze der Landzunge 

Am Abend werden die Berge leuchtend rot 



Michael, Eva aus Österreich, ein liebes Pärchen aus Marokko, die für uns speziellen Tee aus besonderen, nie gehörten Kräutern zubereiten 

Hier werden besonders Datteln, oder sind es Feigen, (wer weiß das schon) am Band angeboten

Das berühmte Tor von Meknes 

Moulay Idriss direkt neben Volubilis 


Ruinen von Volubilis 





Campingplatz von Moulay Bousselham. Ich bin das letzte Auto gaaanz tief im Wald, ohne Strom und Toiletten kilometerweit entfernt. Egal, Hauptsache weit weg von allen. Ja, ich weiß, ich bin schon recht seltsam manchmal, lach, aber ich steh dazu! 

Recht schöner Strand von M.B., aber nervige, belästigende Männer