20. Juni 2013

Spanien und Frankreich

Nun will ich mich erst mal wieder melden. Bin viel gefahren, hab getrauert, dass die Kamera nicht mehr da ist, bis ich mich dann endlich mal getraut habe, Arne's Smartphone aus der Versenkung zu holen und mit ihm wenigstens ein paar Fotos zu machen. Sie sind zwar nicht der Hit, aber immerhin habe ich ein paar Wenige aus den letzten beiden Wochen. Dann nächstes Problem: Ich will es aufladen an meinem 12/24 Volt-Autoadapter. Danach geht gar nichts mehr. Ich denke, jetzt ist das Ding auch noch kaputt und nehme es nirgendwo mehr mit hin, bis ich mitbekomme, dass das Smartphone sich wohl ENT-laden hat durch diese Aktion und nicht aufgeladen. Ich merke es, nachdem ich ihn mal komplett an eine Steckdose auf dem Campingplatz in Cadaques angeschlossen hatte. Ist also alles wieder i.O., aber da war es schon zu spät, habe viele Fotos an tollen Orten nicht geschossen.
Meine Route: Nach Verlassen von Portugal von Aveiro quer rüber über die Grenze nach Spanien bei Guarda geht es auf direktem Wege nach Salamanca. Mir war diese Stadt als besonders empfehlenswert empfohlen worden - und das war sie dann auch. Eine sagenhaft tolle, mittelalterliche Stadt mit Stadtmauer, tollen Kirchen und dem größten Platz von ganz Spanien, sogar größer als die Placa in Madrid. Salamanca ist eine Studentenstadt, was man auf Schritt und Tritt angenehm mitbekommt, viele Kneipen und eine tolle Atmosphäre. Ich mag sowieso kleinere Städte viel mehr als die Großen. Ich lande auf einem nicht gerade leisen Standplatz in Salamanca, 15 Min. Fußweg zur Innenstadt, was will ich mehr. Treffe ganz nette Leute aus England/Schottland und bekomme irre tolle Tipps für meine Englandtour, die am 16.7. mit Fähre nach Dover beginnt. Überhaupt habe ich dort soviel Glück mit netten Reisenden aus den Niederlanden und noch Weitere aus England. Abends sehen wir noch zusammen ein Feuerwerk, was Salamanca natürlich treffend beendet. Diese Stadt werde ich sicher noch des Öfteren besuchen.

Danach weiter über Avila, El Escorial einschl. der sagenhaften Monestry von El Escorial. Eine sehr interessante 2-stündige Wanderung durch das beeindruckende, riesige Kloster. Dann weiter quer durch's Land nach Segovia (auch tolles Städtchen), Soria (einschl. kurzer, nicht so toller Begegnung mit der span. Polizei, die mich 100 Euro gekostet hat), Zaragoza (nur vorbei gefahren), Lleida, Manresa, Vic, Ripoll, Besalu,  unterhalb von Andorra und den Pyrenées Orientales. Das Örtchen Besalu toppt bis jetzt alles in Spanien. Es liegt an einem kleinen Flüsschen, mit beeindruckenden Brücken mit Falltoren und Torbögen, klitzekleinen Sträßchen, einer tollen Atmosphäre, uralten Stadtmauern, tollen Restaurants. Abends sitze ich am Flußufer, Füße im Wasser und schaue ständig auf die Rundbogenbrücken. Man kann förmlich die Ritter auf ihren Pferden darüber galoppieren sehen, also Herr der Ringe in live. Leider, leider hab ich keine Fotos davon, war auch zu blöde, mir wenigstens Postkarten zu kaufen und die dann später zu fotografieren. Vielleicht finde ich demnächst ein paar Fotos im Internet.

Es geht weiter nach Figueres, der bekannte Ort nah am Mittelmeer, in dem Dali geboren und aufgewachsen ist einschl. des berühmten Dali-Theater-Museums. Ich war sehr skeptisch, da ich im Lonely Planet gelesen hatte, dass es im Frühjahr sehr, sehr voll sein soll. Aber ich wage es - und bin überbegeistert. Ich kann nur sagen: Lohnenswert, einfach nur umwerfend und man sollte in jedem Fall, sich dieses meistbesuchte Museum in ganz Spanien anschauen. Die meist ganz jungen Besuchergruppen sind zwar ätzend, aber man sieht auf jeden Fall alles und ich wandere nur noch komplett staunend und überwältigt durch diese unfassbare Dali-Welt. Es ist Verwirrung und Wunder zugleich. Leider mache ich auch da keine Fotos, s.o. Ich werde mal zu Hause ein paar Bilder aus meinem Dali-Buch abfotografieren. Ich bin so begeistert von dem Leben von Dali, dass ich mir zwei Bücher kaufe und seinen verrückten Lebenslauf verfolge.

Ich fahre am nächsten Tag nach Cadaques und Port Lligat, Dali's Wohnhaus, jetzt Museumshaus mit surrealistischer Seele. Ich stehe auf dem teuersten Campingplatz meiner Reise: 27 Euro, dafür aber oberhalb des Dali-Hauses und nur 15 Minuten vom Ort entfernt. Ich muss zugeben, dieser Aufenthalt in Cadaques ist alles Wert. Keine Besuchermassen, sondern eine sehr angenehme, mittelmeerwarme, inspirierende Atmosphäre. Mich überwältigt auch hier der Besuch in Dali's Haus, ein sagenhaftes Anwesen an einem sagenhaften Platz. Man kann Dali's Liebe zu diesem Haus und seiner Liebe zu diesem Ort nachvollziehen. Es ist einfach nur atemberaubend, verrückt und umwerfend. Und erst der Swimmingpool (Form eines Phallus!!) Aus dem Buch werde ich einige Fotos noch abfotografieren.
Auf dem Campingplatz wieder nette Begegnung mit einem Pärchen aus Deutschland mit einem alten Mercedes O390 (den mein Ex und ich im Jahre 1985 auch hatten) und einem verrückten englischen Pärchen mit einem alten Magirus Deutz. Sie haben in England alles aufgegeben und wollen sich in Spanien ein Haus kaufen und dort niederlassen. Sie haben Probleme mit dem Auto und in einem langen Tag des Telefonierens, Recherchierens im Netz helfen die Deutschen und auch ich, das Problem mit der Bremse zu lösen. Immerhin wissen sie danach, WAS kaputt ist und wollen dies in Eigenarbeit in den nächsten Wochen reparieren. Bis dahin wollen sie mit recht schlecht funktionierender Bremse weiterfahren, für mich und die Anderen nicht nachvollziehbar.

Es geht weiter nach Frankreich, und zwar nach Leucate. Dort war einmal ein Standplatz mit Freaks, an den ich gute Erinnerungen hatte. Ich suche abends mehr als 2 Stunden nach diesem Platz, durch Geröll, einsamen Wegen und superengen Ortsdurchfahrten, Drehmanövern an unglaublich engen Stellen (wie so oft auf meiner Reise). Ich finde den Platz an dem See in Leucate, aber er ist komplett aufgelöst worden, Parkverbot. Schade, also fahre ich zurück auf einen "Aires", so werden Standplätze für Womo's genannt. Bleibe dort zwischen der "weißen Ware" mehr recht als schlecht stehen und danach will ich eigentlich los weiter in Richtung Mitte Frankreich. Aber ich ich lande am Cap Leucate, wo es besonders schön im Wald ist, direkt über dem Meer. Ja, und da stehe ich immer noch und schreibe und genieße die inzwischen endlich tolle Sonne.

Nun hab ich noch eine Woche bis ich in Hachenburg im Westerwald bei meinem dzg-Treffen lande. Ich werde wahrscheinlich (aber das weiß man ja nie so genau vorher) über Roquefort, Le Puy Richtung Straßbourg dort hinfahren. Bilder im nächsten Post, wenn ich Wifi habe.

11. Juni 2013

Salamanca, Spanien und Kamera weg

Hab nur noch 9 Minuten Strom!!! :-). Sitze in der wahnsinnig schönen Stadt Salamanca, Spanien. Wer hätte das gedacht, dass Spanien soooo schön ist. Bin hin und weg!

Wetter inzwischen doch wieder gut, hatte mich die letzten Tage doch ziemlich runtergezogen, dass es nur bewölkt und schlecht und kalt war.

Ok, in Avairo, Portugal, Kamera in Geschäft auf den Boden gelegt, liegengelassen - und vergessen. 10 Minuten später war sie weg. Nun bin ich OHNE Kamera, wie furchtbar. Und ich hole hier auch keine neue mehr. Nun versuche ich, mit Arne's smartphone zu fotografieren, weiß aber nicht, wie ich die Bilder in den mac kriege.

Also - meine Lieben - keine Fotos zur Zeit, dooooof für mich und euch. Und kein Strom, kein Wasser, und überhaupt, aber sonst alles suuuuper.Tolle Tipps für England bekommen von gaaanz netten Dauerreisenden aus England. Demnächst geb ich euch den Link von denen. Fahre jetzt so ganz langsam Richtung Frankreich. Morgen aber erst noch mal tolle Fahrt zu einem Superort in Spanien, hab vergessen, wie der heißt.

So, nun wisst ihr Bescheid.

7. Juni 2013

Anstrengungen, Aufregungen, Sonnenschein

Erst mal nette Tage in Pego do Altar im Altejo mit toller Umgebung, totaler Ruhe, viel Lesen, Baden im See und nur ganz wenigen, Womos um mich rum. Natürlich wieder KEIN Campingplatz. Wetter superheiß.

Marienprozession, die immer in der Nacht vom 30.4. auf den 1. Mai in Portugal
stattfindet. Ein sehr netter älterer Mann hatte mich darauf aufmerksam
gemacht (wollte da eigentlich gar nicht hin) und dann musste ich
sage und schreibe EINE ganze Stunde da mitlatschen, entsetzlich!
Stausee in Pego do Altar bei Alcacer do Sal im Alentejo -
ein bekanntes, einsames, wunderschönes Gebiet inmitten von
Portugal
Alentejo
mein superschöner Standplatz direkt am See mit einem Nachteil:
abends bzw. eigentlich immer klitzekleine, nervige Viecher,
keine Mücken, aber so andere, lästige Viecher, die sich immer
in Mund, Nase, Ohren reingesetzt haben, auf die Dauer sehr nervig

bei Lissabon, Cascais, genauer Guincho am Strand, Nähe Campingplatz.
Dies ist eine Organisation, von der ich noch nie gehört hatte.
"Stronger together", was sie in Buchstaben hochhalten.
http://www.adhc.nsw.gov.au/about_us
Sie hatten dort ein nettes Treffen mit Musik am Strand und viel Aufhebens.
 Freak am Strand aus Portugal. Man achte auf das
Bild im Auto :-)
das berühmte Sintra bei Lissabon
tolle Kunstobjekte am Wegesrand in Sintra
ein zauberhaftes, mittelalterliches Städtchen mit Burg und Schloss

Dann also mein Termin beim "Campingcar Doktor" hier bei Cascais, Nähe Lissabon. Ich bin also pünktlich um 9.00 Uhr morgens (so sind sie die Deutschen!!) am vereinbarten Tag da. Im Navi nicht zu finden, ich suche erst mal über eine Stunde die Gegend ab. Als Erstes: Chef nicht da, muss angerufen werden. Ok, dann kommt er endlich eine Stunde später. Halben Meter kleiner als ich, aber nett. Schreibt alles auf, was ich haben will und meint: 2 Tage!!! Ich kriege einen Schock, aber sage ok. Er meint, es sei nicht weit in den Ort Oliveiras am Meer, NUR 15 Minuten mit dem Rad, kein Problem. Ich frage ihn: auf DER Straße darf ich fahren? Es ist eine 4-spurige Schnellstraße, die von einer Autobahn nicht zu unterscheiden ist. (Da ich sie mit Auto gefahren war, wusste ich, mind. 8 km dauerbefahrene Straße, danach noch weitere km zum Strand). Na klar, ist doch ein Seitenstreifen da. Ok, ich mache mich auf den Weg, es geht NUR runter, und wie! Die Autos rasen an mir mit großer Geschwindigkeit vorbei, ich quetsche mich so weit es geht nach rechts. Ich kann es nicht fassen, was ich da tue. Das ist gefährlicher als alles, was ich bisher gemacht habe. Mit Navi finde ich irgendwie nach 1 1/2 Stunden und ca. 17 km das Meer, habe aber keine Freude daran, weil ich weiß, dass ich das alles wieder zurück muss.
Nach ca. 3 Stunden mache ich mich schon auf den Heimweg, weil ich so Grauen davor habe. Ich muss schieben, da es ca. 28 Grad, Sonnenschein oder mehr sind. Alle schauen auf die verrückte Kuh mit dem verrückten Fahrrad, die als Einzige auf dem Seitenstreifen dieser Schnellstraße, für mich Autobahn, sich langsam zu Fuß gehend vorwärts bzw hoch bewegt. Sie halten mich sicher alle für total bekloppt.
Ich kriege einen roten Kopf, weiß kaum noch weiter. Es kommt der erste Kreisel, dann wieder 3 km, der 2. Kreisel, danach wieder lange nichts, der 3. Kreisel. Endlich Mc Donalds, ich schaffe es gerade nach 3 Stunden Tortur noch da rein und falle mit hochrotem Kopf auf einen Sessel. Eine Frau sieht mich und gibt mir Wasser zu trinken, weil ich nichts bestellen kann, heule vor Erschöpfung. Nach einer halben Stunde bin ich soweit, dass ich mir etwas bestellen kann. DAS mache ich hoffentlich nicht noch eimal in meinem Leben.
Da ist ja alleine mit Bus 10.000 km fahren, alleine in der Wildnis stehen, alleine umherirren, wenn Navi mich mal wieder in die Irre führt überhaupt nichts. DAS war die Härte.

Danach sage ich dem Werkstattbesitzer erst mal, WAS er mir da empfohlen hatte, nehme mein Auto, fahre noch in den Baumarkt, danach auf den Parkplatz von McDoof, 100 m von der Werkstatt und haue mich ins Bett. Noch Fragen? Ne.
Nächsten Tag um 9.00 Uhr bin ich wieder in der Werkstatt. Er lässt mich warten und warten und warten. Jetzt weiß ich, warum es mit Portugal wirschaftsmäßig nicht voran geht! Sie arbeiten so laaaaangsam und total konfus. Es wird erst mal überhaupt das nötige Material woanders geholt!!!!,  Öl gewechsel, Luftfilter, Ölfilter, Platte befestigt, am Fenster was angeschraubt. Eigentlich alles nur Kleinigkeiten, aber es dauert! Der Chef macht erst mal (Aussage 5 Minuten wäre er weg) eine ganze Stunde Mittag und fährt weg, ich mit Hunger bleibe da. Dann endlich beendet er die letzten Arbeiten um 14.30). Tja, Auto ist fertig, Kosten 245,-- Euro mit Material und 25 Euro Stundenlohn), aber ich auch!!!

Ich fahre nach Sintra, kann aber alles nicht so genießen, weil mich das Warten so zermürbt hat. Nun bin ich seit gestern Abend auf dem gleichen Campingplatz wie vorher und genieße nur einfach Ruhe. Hier darf man bis um 17.00 Uhr bleiben, dann geht's weiter Richtung Norden, wo auch immer hin .
Hab kein Bild von der Werkstatt gemacht, vergessen und weil ich so genervt war.