29. März 2012

Fazit der Reise

Da ich immer wieder nach meinen früheren Reiseberichten gefragt werde, nenne ich euch noch einmal den Link auf diese Seite:

http://www.umdiewelt.de/Reisende/Autor-865.html




Persönliches Fazit der Thailand/Philippinen/Myanmar-Reise
Es ist erstaunlich, wie sehr sich das eigene Bild einer Reise im Nachhinein verändert. Man sieht Dinge gelassener, entspannter, fröhlicher, differenzierter, aber auch kritischer. Aus dem Grunde ist es gut, dass ich mich jetzt erst abschließend zu meiner Tour äußere.

Tatsache ist, dass ich sehr zufrieden bin mit meiner gesamten Reise durch Südostasien, zufrieden mit meiner Organisation, zufrieden mit dem Alleinreisen, besonders zufrieden, mich kurzfristig entschlossen zu haben, nach Myanmar zu reisen, zufrieden mit den abwechselnden Zeiten der Anstrengung und der Entspannung, zufrieden mit länderspezifischen Erkundungen und dem Kennenlernen der Bevölkerung, zufrieden mit netten, menschlichen Begegnungen mit Reisenden aller couleur, zufrieden mit der Dauer der Reise.

Mein Wunsch, Länder FÜHLEN und nicht nur BEREISEN zu wollen, ist in Erfüllung gegangen. Ich werde diesen Wunsch auf meinen nächsten Touren jedoch noch intensivieren, indem ich länger an Orten verweilen und dort LEBEN werde und mich weniger auf die Jagd nach Sehenswürdigkeiten und Events begeben, wie das viele Andere tun.

Thailand
Die anfängliche Begeisterung von Land und Leuten ist - wie ihr gelesen habt - umgeschlagen in - ich will mich vorsichtig äußern - große Skepsis und Zurückhaltung diesem Land gegenüber. Die einzelnen Horden/Gruppen, die Banalisierung und die extremen Touristenmassen bei berühmten Sehenswürdigkeiten (das Gleiche zum Teil in Myanmar) gefallen mir nicht und es ist nun mal so, dass dies auf meine Befindlichkeit großen Einfluß hat. Ich bin leider auch des Öfteren von Einheimischen wie eine Touristennummer behandelt worden.

Man sieht oft in Tempel, Bussen, Zügen keinen einzigen Thailänder, nur mehr oder wenig sonnengecremte, speckige, grölende Heerscharen aus Deutschland und Russland.

Religiöses mutiert zum Showartikel, die Einheimischen spielen eine Show zum Zwecke des Kohlescheffelns. Selten sieht man ehrliche, leise, in sich gekehrte Frömmigkeit. Der Reisende wird als personifizierter Euro, Dollar oder Rubelschein betrachtet und entsprechend ausgenommen. Kann man es ihnen verdenken, wenn es Touris gibt, die nur mit Kohle so rumschmeißen und sich katastrophal benehmen? 

Dennoch habe ich immer wieder Menschen, oft sind es junge Leute, auf Weltreise getroffen, die dem Land skeptisch gegenüberstehen, es kritisch, aber offen betrachten und  interessiert und intelligent bereisen. Diese Menschen waren immer wieder eine Erholung und Beruhigung für mich. An euch kann ich nur appellieren: erhaltet euch die Skepsis, Neugier und mutiert NIEMALS zu Gutmenschen (Näheres dazu unten), die alles und jeden kritiklos annehmen - und vor allem: reist NIEMALS in Gruppen!

Ich möchte Thailand nicht in seiner Gänze verurteilen (kann ich auch nicht, da ich nur einen Bruchteil gesehen und erlebt habe) und möchte nicht sagen: Nie wieder reise ich in dieses Land, aber wenn man Thailand bereist, muss man eben wissen, dass es "Klein-Mallorca" ist und der Tourist als Geldmaschine betrachtet wird.
Ich war im letzten Jahr für ein paar Tage in Nordthailand (Landweg nach Laos). Dort erschien mir das Land weniger touristisch, local people waren freundlicher und vor allem herrschte dort noch eine etwas ruhigere, relaxtere Atmosphäre vor.

Philippinen
Hier ist genau das Gegenteil von Thailand passiert. Die anfängliche Skepsis, ich möchte fast sagen Vorverurteilung ist einer großen Begeisterung gewichen. Hat man erst mal Manila verlassen, bietet sich einem ein Land voller spannender Geschichten und unvergleichbarer Natur. Die Reisterrassen im Norden sind es Wert, als Weltkulturerbe zu gelten. Die Leute sind ausgesprochen freundlich, hilfsbereit, NICHT aggressiv, man spricht fast überall Englisch. Man kann sich auf unbewohnte, kleine Inseln fahren lassen und die weißen Strände genießen. Die Reisenden kommen aus Australien, Japan, China, Korea. Oft trifft man Lehrer aus allen Teilen der Welt, die seit Jahren in Japan oder Korea Englisch unterrichten.

Eins ist noch wichtig zu erwähnen: Fast keine Gruppen überschwemmen die 7000 Inseln, meistens sind Individualreisende unterwegs (mal abgesehen von den Koreanern :-(). Man kann sich unbesorgt sowohl am Tag als auch in der Nacht sorglos bewegen, ausgenommen Mindanao. Auch das soll eine schöne Insel sein, aber nicht alle Orte sind gewaltfrei und man sollte vorsichtig sein. Touristen bereisen diese Insel recht selten (für mich natürlich ein Grund, dort mal hinzureisen).

Allerdings muss man auch erwähnen, dass das Preis/Leistungsverhältnis auf den Philippinen nicht immer stimmig ist, Unterkünfte bieten weniger und kosten mehr, verglichen mit Thailand, manchmal muss man sogar "Eintritt" auf Inseln bezahlen. 

Die Philippinen sind eine Reise wert. Wer das besondere Etwas sucht, wird es hier finden. 


Myanmar
Ein archäologisches und goldenes Kleinod, DAS Juwel Asiens, Thailand vor 40 Jahren, ein lächelndes Land, eine einzige Pracht! Selbst in Orten mit den größten Sehenswürdigkeiten und den extremen Touristenmassen herrscht immer noch eine entspannte, ruhige Atmosphäre, was meiner Meinung nach auf die ehrlich freundlichen Menschen zurückzuführen ist (im Gegensatz zu den inzwischen total genervten Thailändern). Religiösität, also Buddhismus, wird GELEBT, nicht für Touristen GESPIELT.

Es ist aber auch ein anstrengendes Reisen in Myanmar, da die einheimischen Busse entsprechend alt sind und die Fahrten dauern noch sehr lange. Es sei denn, man reist in Touristenbussen mit Massen, die, wie schon erwähnt, jetzt mehr und mehr einfallen. Aber: nur mit einem kleinen Bötchen über den Fluss - und man ist alleine und kann noch alles und jeden genießen. Es gibt noch genügend Ecken des Landes, die noch nicht überlaufen sind. Nachteil: in manche Gegenden kommt man nur mit Flieger und das ist umständlich, da man oft nur über Yangon dort hin kommt. Man muss sich also gut vor der Reise überlegen, wo man hin will.
Ein Land, an das ich immer mit einem Lächeln und mit einer großen Dankbarkeit denke!
-------
Betrachtung über die Veränderung des Reisens in den letzten 30/40 Jahren:
Ich habe Borneo vor vielen vielen Jahren alleine umrundet. Teilweise habe ich KEINEN einzigen europäischen Reisenden gesehen. Es war sogar so, dass ich mich gefreut habe, wenn mir mal ein Europäer entgegen kam und wir uns austauschen konnten über die manchmal großen Probleme der Infrastruktur. Damals habe ich es nicht wertschätzen können, WAS das für ein Luxus war, solch ein Land zu dem Zeitpunkt bereisen zu können. Jetzt bin ich mir dessen bewusst, was das für eine einzigartige Zeit war.

Reisen wird für immer breitere Kreise zu einem derart populären Phänomen, dass die Folgen auf Natur, Land und Leute, aber auch auf die Reisenden selbst vielerorts bedrohend werden. Reisen wurde für Wohlstandsgesellschaften zur populärsten Form von Glück, wie dies einmal Hans Magnus Enzensberger ausdrückte. Und weil dieses Glück ein rares und dennoch freies Gut ist, sind Millionen von Menschen unterwegs, jahrein, jahraus, in Gruppen oder individuell. 
Ich zitiere Dr. Hansruedi Müller: "Wenn Millionen und Abermillionen unterwegs sind, um Unterschiede und Eigenarten von Menschen, Orten und Landschaften zu erfahren, beginnen sich eben diese Unterschiede und Eigenarten im Schutt der Vereinheitlichung aufzulösen: Der Einfall touristischer Horden führt zur Ausrottung des Schönen."
Wie überall auf der Welt besteht die Gefahr der Vermassung, der Banalisierung oder McDonaldisierung des Reisens. 
"Man sollte allen Globetrottern ein paar Prinzipien suggerieren: be-nehmen statt nehmen, zu-hören statt hören, be-greifen statt greifen, ver-stehen statt da-stehen, be-gegnen statt ent-gegnen, er-leben statt aus-leben, achten statt verachten, lachen statt aus-lachen, fragen statt antworten, suchen statt finden".

Ich zitiere zum Schluss meinen Lieblingsautor Andreas Altmann (www.andreas-altmann.com), der wie immer genau das ausdrückt, was auch ich fühle: Frage an AA: Was ist für dich das Wichtigste am Reisen? "Nie zum Gutmenschen zu mutieren, der sich weigert, einen Schweinehund einen Schweinehund zu nennen. Nie kuhblöd an der Wirklichkeit vorbeigehen. Immer bereit sein, sie auszuhalten. In ihrer Pracht, in ihrer Brutalität."

Mein Wunsch: Hungrig bleiben nach mehr Wissen und eigener Erfahrung, Horizonterweiterung und neuer Inspiration.  Die Zeit von vor 30/40 Jahren kommt nicht wieder und ich muss lernen, mit den unausweichlichen Gruppenreisenden relaxter und gelassener umzugehen. Und wenn ich die Touristenmassen eines Tages dennoch nicht mehr ertragen kann, werde ich das wunderschöne Europa mit meinem neuen Reisebus erkunden (was ich eh vor habe in den nächsten Jahren).
Reisen - wohin auch immer - wird nach meiner Familie das Wichtigste in meinem Leben bleiben, denn:
Tausend einmalige Erlebnisse bleiben für immer in lebendiger Erinnerung. Dieser kostbare Schatz bereichert mein Leben  und kann mir von Niemandem genommen werden.

Um euch noch neugierig zu machen: Meinen nächsten Flug habe ich bereits gebucht und in 9 Wochen geht's bis Ende des Jahres wieder los, freu! 


24. März 2012

Top 10 meiner Reise vom November 2011 bis März 2012


TOP 1
Trekking von Kalaw zum Inle-See, Myanmar



TOP 2
Beach Holiday und Island Hopping in Port Barton, Palawan, Philippinen

 

TOP 3
El Nido und Island Hopping auf Palawan, Philippinen



TOP 4
Hobbithütte und 6 fröhliche, entspannte Tage mit Anke und Eve, Negros, Philippinen





TOP 5
Tour durch die Reisterrassen, Luzon, Philippinen


TOP 6
Entspannte, erste ARBEITSFREIE Tage mit netten Leuten auf kleiner Insel,  Thailand



TOP 7
5 genussvolle Stunden in den Hot Springs in Coron, Busuanga, Philippinen



TOP 8
Archäologische Stätte mit Tausenden von Pagoden und entzückender Ort, Bagan,  Myanmar


TOP 9
Mopedfahrt von Pindaya nach Kalaw,  Myanmar



TOP 10
Ruhige letzte Tage in schöner Hütte auf Koh Kood, Thailand


14. März 2012

Hannover hat mich wieder

Jau,  nun ist es tatsächlich passiert. Bin zurück in Hannovi. Noch ein paar "Ankommensbilder".

 Abflug vom Flughafen Bangkok 

Dieses Mal Flieger Turkish Airlines, 
dadurch auch Flug nach Hannover (nicht wie sonst 
immer Frankfurt) möglich

Die Route ist nicht ganz richtig eingezeichnet:
Logo geht's von Bangkok nach Istanbul und nicht, 
wie aufgezeichnet ab Calcutta
(DAS wird dann die nächste Tour)

ein kurzer Gruß von oben nach Lahore :-)

Von Bangkok geht's erst mal nach Istanbul. Dort ein kurze, aber sehr feine Übernachtung in der sagenhaften Altstadt von Istanbul. Hab mich sofort in diese tolle Stadt verliebt. Da muss ich auf jeden Fall wieder hin - und dann länger. Werde es im Auge behalten.




Bin natürlich sofort erkältet. Ein wunderbares Bett und ein wunderbarer Schlaf versüßen mir die Nacht. Dann am nächsten Morgen geht's ENDLICH nach Hannovi.


 Hannover im Landeanflug


Ja, ihr habt richtig gelesen, freu mich richtig! Man muss nur immer lange genug weg sein von dieser Stadt, dann findet man auch etwas Gutes daran. :-) Dieser Flughafen ist wie immer niedlich: Nix los, man kann entspannt dort bummeln, shoppen und losfliegen, einfach dörflich, aber seeeehr nett und auch sympathisch!

Und - ich glaub's kaum: Alle meine Lieben einschl. der beiden Mädchen Mara (3 1/2) und Hannah (17 Tage) holen mich ab. Solch eine Überraschung. Ich freu mich riesig über diesen tollen Blumenempfang. Natürlich muss ich Hannah erst mal lange auf dem Arm halten und bin entzückt.




Gestern hab ich erst mal mein Hexenmobil aus Mainz abgeholt und nun sehen wir weiter, wann genau meine Indienreise startet und wohin es als Erstes geht! Schließlich wißt ihr ja: Eine große Feier steht an im September 2012 in Udaipur, GROßE Aufregung.

Im nächsten Blog werde ich die Top 10 der vergangenen Reise aufzählen verbunden mit einem Fazit. 

6. März 2012

Zurück in Thailand (schluchz!)


Letzte Tage in Yangon, Ankunft in Bangkok und Entspannen auf Koh Kood

Der Flughafen von HeHo, Inle Lake ist süß, auch wenn ihn viele Reisende „belagern“, es ist eigentlich nur eine kleine Halle mit dahinterliegendem „Weg“ für Flugzeuglandungen – und Abflüge. Wieder winken uns die „Fluglotsen“ beim Start der Maschine zu, eigentlich sind das nur nette Jungs, die „Einweiser“ spielen, aber sympathisch.

In Yangon habe ich das gleiche Hotel wie am Anfang und die Amerikaner haben’s auch gebucht. Somit haben wir die gleiche Anfahrt. Abends noch mal die Shwe Dagon Pagode mit Beleuchtung, dann nettes Essen im Hot Pot mit Cynthia und Bruce. Die Burmesen lieben „Fondue“ auf die burmesische bzw. koreanische Art und Weise. Wir gehen in ein typisches Lokal, suchen uns in Plastik eingepacktes Fleisch und Gemüse aus Kühlschränken aus, nehmen es mit an den Tisch und legen es in einen im Tisch eingelegten Topf (der mit Kohle von unten heiß gehalten wird) mit 2 verschiedenen Suppen. Da wir nicht genau wissen, WAS wir eigentlich ausgesucht haben, ist der Geschmack manchmal abenteuerlich, aber interessant! 

 hatte zwar schon mal Bilder der nächtlichen Pagode drin,
aber weil's so schön ist....

zwei bisher noch nicht gezeigte Bilder

Nächsten Tag mache ich einen sehr interessanten, vom Lonely Planet empfohlenen Spaziergang durch die Stadt, toll!  Abends mit  Bruce und Cynthia letztes Essen, das leider am Schluss durch „ atmosphärische Außenwirkung“ gestört wird (mehr wird nicht verraten, ist nicht gerade sehr erfreulich). Am nächsten Tag um 8.30 Uhr geht mein Flieger nach Bangkok.

Ich bleibe eine Nacht in meiner Banglampo-Gegend in Bangkok, in der ich mich inzwischen recht wohl fühle (ist doch besser als die Sukkumvit-Ecke mit den vielen Hochhäusern und Geschäften), arrangiere die Busfahrt nach Ko Chang für den nächsten Morgen und genieße den Hauspool.

Ein Touristenbus bringt mich geradewegs nach Groß Ko Chang. Es ist nur entsetzlich im Bus, ihr wisst inzwischen warum. Am Nachmittag werde ich am Pier von einer Touristenkuh ganz fürchterlich über den Tisch gezogen und lande in einem schrecklichen Quartier auf der östlichen Seite von Ko Chang, ich bin einfach nur entsetzt, welch schrecklich Atmosphäre die Insel hat.  Abends wird’s allerdings noch recht nett, da eine Gruppe von ca. 7 Frauen und 2 Männern eine „Firmenfeier“ veranstalten einschl. Karaokesingen. (Wäre das nicht mal was für die Abt. 222? Dann würden alle auch mal locker, oder nicht???) Wir sind alleine am „Strand“, der nur aus Lehm besteht, schrecklich. Es wird sooo lustig, ich schreibe im Hintergrund an meinen Berichten und sie singen ungezwungen auf der Bühne und lachen sich einen Ast. Ich denke, was die wohl sagen würden, wenn ich plötzlich mitmachen würde und schwupps stehe ich auf der Bühne. Sie wollen, dass ich auch ein Lied singe und suchen mir das 70iger Jahre Lied: Dream, Dream, Dream aus. Ich fass es nicht und ich tue es! Es macht mir auch ein bisschen Spaß, weil die so einen Spaß haben. Gut, dass mich keiner von euch und überhaupt sonst keiner gesehen hat. 

 das Bild mit mir drauf, gibt es NICHT, ätsch

Ok, nächsten Tag geht’s mit Bus über die Insel Koh Chang zum nächsten Bootsanleger. ALLES, was ich von Koh Chang sehe, ist voller Buden, überlaut (selbst noch am Morgen), eine Saufbude neben der Anderen, bin ich froh, dass ich bereits nach 15 Stunden Aufenthalt wieder hier abhaue! Übrigens an alle jungen Leute, die NUR Spaß und Fun haben wollen: Reist nach Ko Chang, ihr werdet euer Gaudi haben, lach. Es geht mit Schnellboot nach Koh Kood. Ich will nur eine abgelegene Hütte, nettes Wasser und meine Ruhe zum Entspannen nach den anstrengenden Myanmartagen.
Hab einen uralten Lonely Planet und da steht irgendwas mit Lagune an einer beach und dahinter kleine Hütten. Ich sehe so etwas vom Boot aus, springe an der entsprechenden beach aus dem Boot und stürme da hin. Ich habe Glück, bekomme tatsächlich eine recht nette Hütte und mache aus, dass ich da 8 Tage bleibe. Ja, und da bin ich noch. 

 nett, nicht wahr? Ja, habe erst mal Glück...



meine Hütte liegt neben der linken weißen Hütte, oberhalb
also nicht zu sehen, sehr gut

Wenn ihr die Bilder seht, sagt ihr sicher: Oh, ist das toll (Wasser, Sand, Hütte sind sicher klasse), aber es gibt doch viele tausend Nachteile – und das sind mal wieder die Art der Touris. DAS ist für mich untrennbar mit dem Wohlfühlfaktor verbunden. Manch einer von euch wird sich denken: ist die doof, sie kann doch einfach abschalten, aber das geht nicht bei mir. Eins ist jedoch bei allen Nachteilen hier zu erwähnen: inzwischen finde ich diese Seite von Thailand um Längen besser als die Andamanenseite unterhalb von Burma. Das Wasser dort ist nicht die geringste Spur von klar (siehe meine Bilder vom November), aber die Atmosphäre ist/KANN gut sein, hängt auch von den Inselbesuchern ab – und wie ich höre, verschlechtert sich dieses auch mehr.

Thailand  ist voll in russischer Hand, wie eigentlich inzwischen die ganze Welt (Goa in Indien ist ebenfalls überlaufen) – und KEINER, aber auch KEINER mag sie wegen ihres auffallenden, extrovertierten Benehmens! 65 % Russen bevölkern Thailand, wie mir gesagt worden ist. Es gibt schon Speisekarten, Hotelschilder, russisch sprechende Thais, ganze Strände sind voll mit denen. Der Grund, warum die jetzt überall „einfallen“ ist der Reisepreis von Russland nach Bangkok. Es kostet nur noch ca. 500 Euro einschl. Flug für eine Woche Thailand.

War heute mit Moped an einer beach (wahnsinnig schön, tolles Wasser, weißer Sand, siehe unten), die vollkommen leer war, KEIN Nobelbungalow war belegt, ausgestorben, Schilder alle in Russisch, Speisekarte in Russisch, irgendwie eine Geisterbeach. Ich denke mir Folgendes: das Resort nimmt nur russische Gruppen auf und wenn zur Zeit keine Gruppe da ist, bleibt eben alles leer, andere Touris kommen nicht dort hin. Kluge Thaihotelbesitzer wollen möglichst nur 50 % russische Leute aufnehmen, damit, wenn der Boom der Russen nachlässt, auch noch Andere kommen werden.





 500 Jahre alter Baum, 
(man achte auf die Wahnsinnswurzeln)
es geht tief in den Dschungel hinein, macht Spaß,  
mit dem Moped durch den Wald zu düsen, auch 
wenn's nicht so ganz umweltgerecht ist...



 und natürlich mal wieder ein Sonnenuntergang....

Dann die Preise hier auf Koh Kood!!! Oft zwischen 1000 und 3000 Thai Bhat aufwärts Thailand-Kenner wissen, dass das recht viel ist. Hat natürlich einen Vorteil: es hält die Billigjäger unter den backpackern ab und das ist ja wenigstens auch was, denn die nerven auch unsagbar! Die Insel soll zur Exclusivinsel hochgeputscht werden! Es soll sogar Anlagen geben, in denen jeder Bungalow seinen eigenen Pool hat, unfassbar diese Dekadenz! Und das Traumwasser ist vor der Tür, man muss zur beach allerdings ca. 30 m LAUFEN, wie schrecklich!

Meine etwas hoch gelegene Hütte ist einfach, natürlich OHNE AC,  vor allem aber ruhig, ohne Restaurant. Man muss in den 3 anderen Hotels, die an der beach liegen, speisen, tja und dort wohnen dann wieder die Oberspießer, wenig bis keine Individualreisende, natürlich auch wieder Russen darunter. Tja, werdet ihr sagen, sieht doch auf den Bildern alles perfekt aus. Aber das relativiert sich, wenn man schon so viel erlebt hat wie ich und alles, aber auch alles hat mit den Reisenden um mich herum zu tun, und das Umfeld ist nun mal NICHT gut. Hach, was war das noch schön mit Eve und Anke auf Negros, seufz!! Bei mir wohnt ein ca. Mitte 40jähriger Deutscher, der Erscheinung nach zu urteilen, ein intelligenter Mann (muss nicht mehr arbeiten, warum auch immer), natürlich mit thailänd. Mädchen an der Hand,  scheint ein Rassist zu sein: er äußerst sich drastisch und abfällig über Indien, natürlich über alle Moslems und die Länder,  über „seine“ Nachbarinsel Little Ko Chang, eigentlich über alles, was NICHT deutsch ist, wohnt  halbe Jahre auf Koh Phayam.  Ein Grund mehr, NICHT auf diese Insel zu fahren. Unfassbar sowas.
WAS sind das bloß alles für Touris hier in Thailand? Da kann man mal sehen, WIE sich die Sicht auf Dinge und Personen verändert, wenn man erst mal in anderen Ländern war und Vergleiche ziehen kann. Was war ich im November noch begeistert von Thailand – und nun? Hat sich alles in Rauch aufgelöst....Ich nehme mir ein Moped und erkunde die Insel auf diese Art, kann doch nicht sein, dass hier alles nur Deppen, Primitivlinge, Fettsäcke, hochpreisige Pauschaltouris und Russen sind. Wie so oft habe ich einen Riecher und entdecke mehrfach junge, sympathische Leute, die sofort anders wirken, sehr freundlich sind und die Welt erkunden wollen, das beruhigt. Durch das Moped komme ich auch in ein anderes Resort, das zwar auch „russisch“ ist, aber auch noch „normale“ backpacker hat und hier ist das Essen auch ganz gut. Dennoch – insgesamt missfällt mir das deutsch/russische Thailand sehr und im Moment bin ich mir nicht sicher, ob ich wieder hier her kommen werde. Höre übrigens auch Schreckensnachrichten bzgl. Massenabfertigung und „Massen-Tourismushaltung“ (meine Wortkreation) über die umliegenden Länder wie Kambodscha, Laos, Vietnam. Ich glaube, ich lasse diese Länder einfach so in Erinnerung, wie ich sie erlebt habe, nämlich auf individuelle, wenig touristische, abenteuerliche Weise. DAS kann niemals wieder kommen. Aber die jungen Leute wollen ja meistens alle nur eins: Party und Spaß bis zum Abwinken, bloß nicht nachdenken, könnte schädlich sein für Körper und Geist! Dann sind sie in all diesen Ländern genau richtig!

Nun habe ich noch einen ganzen Tag zum Erholen und dann geht’s nach Bangkok und am Samstag, 10.3. bin ich wieder in Good Old Germany bzw. Hannover, au weia! Na, das wird ja was werden!

Übrigens ist das Blogschreiben keine Arbeit. Ich schreibe wahnsinnig gerne und das Ganze ist für mich ein digitales Tagebuch für mich selber und ich freu mich, wenn ich euch dadurch auch eine Freude mache. Dennoch bin ich jetzt froh, dass ich nun auf dem Laufenden bin mit dem Blog und morgen erst mal nette Mails beantworten kann. :-)

Das Fazit der gesamten Reise schreibe ich dann von zu Hause aus, bin mir darüber sogar jetzt noch nicht so ganz klar, wie es ausfallen wird....

5. März 2012

Das goldene Land mit den lächelnden Menschen Teil 5


Kalaw und Trekking zum Inle-See

In bin in Kalaw, einem ehemaligen Mittelgebirgserholungsort der Hitze entfliehender britischer Zivilbediensteter (sieht aus wie ein Schweizer Kurort), heutzutage Ausgangspunkt für Trekkingliebhaber. 

 wieder ein tolles Schild am Eingang von Kalaw und vollzutreffend, 
Willkommen im Pinienland!

Golden Lily Guesthouse, süß! Und die beiden Sikh-Brüder erst!!!

eine saubere, geordnete Straße im "Bergkurort" Kalaw

 na, wie sieht die Lage aus, Annette, Friseur gefällig? 
Ne, ich glaube, ich warte dieses Mal doch bis Hannover, smile

 "wunderbare" Fischspezialitäten werden angeboten

wüsste zu gerne, ob's die Oma des Kindes ist oder die Mutter

Blätter zum Einwickeln von Betel, das die einheimischen Männer 
und sogar auch Frauen lieben. Durch den häufigen Genuss haben viele 
Leute "tolle" rote Zähne, auch ein Schmuck!!


Ich bin mir nicht ganz sicher, wie und ob ich Trekking machen möchte, will mir erst mal die „Lage“ anschauen, lande bei indischen Sikh-Hotelbrüdern im Golden Lily-Guesthouse, sympathische Atmosphäre, unterschiedliche Altersgruppen, günstige Preise. Sofort werde ich gefragt, ob ich die Trekkingtour für 3 Tage am nächsten Tag zum Inle-See mitmachen möchte, angeblich KEINE  Steigungen, alles ganz easy, NUR ca. 6 Stunden am Tag laufen, NICHT über Hügel und Berge, NICHT durch die Sonne, sondern im Schatten usw.  Diese Entscheidung überfordert mich natürlich in den ersten 10 Minuten nach Ankunft. Nach einer Bedenkpause und nach Erkundung des Bergdörfchens wage ich zuzusagen unter der Bedingung, dass in meiner Gruppe KEINE 20- bzw. 30-jährigen sind (da ich mit denen auf keinen Fall mithalten kann, dessen bin ich mir bewusst). Neeeeeein, das wäre natürlich nicht der Fall (die Inder lügen natürlich wie gedruckt, lach).
Das Gepäck wird per Auto zum vorher ausgesuchten Quartier in Nyaungshwe am See gebracht, wir tragen nur einen kleinen Rucksack mit dem Nötigsten, Essen wird jeweils vor Ort von einem mitreisenden Koch (natürlich reist er per Moped an, die Sau!!) zubereitet.

Am Morgen erfolgt die Gruppeneinteilung. Ich sehe NUR junge Leute, nicht zu fassen. Oh Gott, oh Gott, na, das wird ja was werden! Ich komme in die letzte Gruppe – und bin happy: 2 nette amerikanische Pärchen in meinem Alter, Bruce, Jeff, (64 und 65), Cynthia und Leanne (etwas jünger als ich), sehr fit und ein belgisches Pärchen – nicht, wie versprochen in unserem Alter, sondern beide um die 30 herum. Wir lachen uns alle schlapp. Vorher hatten sie mir gesagt, das belgische Pärchen sei so um die 40/50, wie plötzlich man jung werden kann!
Die Landschaft ist einfach hinreißend (siehe Fotos) und wir wandern lustig drauf los und lernen uns erst mal gegenseitig kennen. Wir „adoptieren“ zunächst die beiden belgischen jungen Leute und „bedauern“ sie, dass sie das schlechte Los haben, mit uns Ollen losziehen zu müssen. Aber sie sind so süß, nett und witzig und wir alle stellen fest, dass wir zusammen eine soooo tolle Gruppe bilden, wie wir es uns nicht haben vorstellen können. Aber – ich sage euch: es wird anstrengend! Am ersten Tag 18 km, am zweiten Tag 22 km, am dritten Tag 17 km, macht summa summarum 57, mit Umwegen, zusätzliche Berge hoch: 65 km. Mann oh Mann! Ach ja, man hatte mich auch einmal "vergessen", als ich in meinem Rucksack gekramt hatte und man in der Zeit in aller Ruhe die Richtung wechselte zum Lunchen. Dadurch bin ich mindestens 2 km zuviel gelaufen, d.h. an ihnen vorbei, da ich es nicht wusste. Man suchte völlig aufgelöst nach mir (natürlich in der falschen Richtung). Nach einer Weile hab ich einen anderen Guide gefunden, der sehr ärgerlich war, dass unser Guide nicht anständig auf alle Trekker geachtet hatte. Er brachte mich dann zurück zum View Point, also Treffpunkt. Wir hatten aber alle hinterher viel Spaß bei der Aktion, dadurch sind es also noch 2 km mehr mich gewesen, grins.

 Auf die Plätze, fertig, los!

Arbeiterinnen beim täglichen Soll. Was bloß die Männer machen in der Zeit.....

Diese "Hügel" müssen wir rauf und wieder runter, uff!

Jeff, Lianne und Cynthia beim 1. Lunch

und eins unserer belgischen "Adoptivkinder" und Bruce daneben

neben bzw. in jedem Haus hängen diese Wassertüten für den Brandfall, 
ist das nicht zuuuuu niedlich? Kann man nur hoffen, 
dass es nie brennt, lach

ein Familienvater lädt uns zu einer kurzen Teeverschnaufspause ein

....und zeigt uns stolz seine Küche :-)

wir verfolgen eine ganze Zeit lang die Schienenwege, auch 
nicht so ganz einfach, darauf zu laufen, man
muss nur ständig auf seine Füße achten, sonst liegt man lang

ihr könnt sicher verstehen, WIE sehr uns das Myanmar-Bier geschmeckt hat!!!
Da ich immer so komplett fertig aussehe, lasse ich keine Bilder von mir schießen. 

eine nette Blumenverkäuferin

Am ersten Tag erreichen wir das Tagesziel, ein local house, natürlich auf einem Hügel gelegen, wo sonst auch, Abendmarsch im DUNKLEN, inzwischen ist es nicht, wie vorausgesagt 16.00 Uhr, nein 19.00 Uhr. Die jungen Leute vorweg, die Alten hinterher, ich leuchte Bruce hinter mir den Weg durch die Felder, er fällt ein bisschen in die Furchen, egal, wir müssen irgendwie ankommen. 
Natürlich im Haus null Elektrizität, draußen Brunnen, den ich aber abends nicht entdecke. Wir schmeißen uns nur noch im Gemeinschaftszimmer (gibt eh nur eins für alle, einschl. family!) auf unsere „Matratzen“, die aus ca. 1 mm „dicken“ Kokosmatten bestehen. Dafür bekommen wir aber dicke Decken, die wir auch benötigen (es wir recht kalt, da wir im Mittelgebirge sind). Wir sind so platt, dass wir nicht sofort essen können. Die Situation ist schon witzig: keiner weiß, wo was ist, Taschenlampen erleuchten kurzzeitig ein paar Punkte. Jeder kramt so sein Nachtzeug hervor, wir beschließen noch: Wer schnarcht, wird sofort erschossen und dann fallen wir ins Koma. Ach ja, eine ganze Weile später bemerken wir noch, dass sich die ganze family ebenfalls im Zimmer befindet, irgendwo in einer Ecke, ca. 6 bis weiß ich nicht Personen einschl. Kindern, Fernseher läuft auch noch irgendwo. Wo der Strom herkommt, weiß ich bis heute nicht, MUSS ein Generator gewesen sein, aber wir hören nichts rattern. 

 unser wahnsinniges Nachtlager,
aber was gibt es Besseres, als sich irgendwo hinfallen zu 
lassen nach 18 km Fußmarsch?

am Morgen "danach" beim Frühstück. Jetzt sehen 
wir erst einmal, wo und wie wir sind. Nur Bruce bekommt einen Stuhl, 
wir Anderen müssen natürlich auf der Matte Platz nehmen, im 
Schneidersitz, was sonst. Setzen geht noch, aber wie Hochkommen? 

das war also unser Nachtquartier, so so! 

unser "eingeflogener" Koch bereitet uns in dieser Küche
die Mahlzeiten zu, es schmeckt wirklich gut!

ach, und das ist das Klo? Haben wir in der Nacht natürlich nicht 
entdeckt, aber es gab ja genügend Gegend drum rum :-)

Und ein Wasserkanister mit richtigem Wasser drin, wow!
Hätte was dafür gegeben, wenn ich den abends entdeckt hätte!

Die Nacht wird erstaunlicherweise gut (habe auch meine Ohrstöpsel drin) und wir bekommen ein einigermaßen gutes Frühstück serviert. Der Koch ist wirklich gut. Unser Guide beschreibt uns unser Tagespensum: Oh Gott! 22 Kilometer – und Hügel und Felder rauf und runter (wie war die Tour vorher von den Sikhs beschrieben worden? Siehe oben) in der Mittagssonne mit geschätzten 40 Grad, siehe Fotos. Ja, wir leiden wirklich, aber unser Guide ist gut, nach jedem anstrengenden Auf gibt es einen kleinen Stopp und weiter geht’s. 


 es wird uns nie langweilig auf den Wegen, es
gibt immer Interessantes zu sehen







 welch eine Verlockung! Man könnte einfach 
"abhauen" und mit dem Zug zum Inle-See fahren. 
Aber natürlich kommt das bei der netten Trekkinggemeinschaft
nicht in Frage. DAS wird zusammen durchgestanden 
bis zum letzten Meter!

Allerdings sind die schlimmsten Stunden, die in der heißen Mittagssonne ohne Schatten

es wird noch gepflügt wie vor hundert Jahren





Unterwegs ist es wie immer sehr abwechslungsreich: wir entdecken eine Dorfschule, alle toben draußen rum. Wir machen Spaß mit den Kids. Übrigens „schmücken“ sich die Frauen und wie man sieht auch Jungs und Mädchen mit weißer Farbe im Gesicht, gilt als schön. Die Schüler sind also alle anwesend, nur der Lehrer fehlt. Wie uns mitgeteilt wird, kommt es oft vor, dass der Lehrer nicht erscheint und die Schüler müssen unverrichteter Dinge wieder nach Hause gehen!

 Schule mit auf den Lehrer wartenden Kids

keine Kriegsbemalung, sondern "Schmuck", auch für die Kleinsten



sie singen uns noch ein Lied zum Abschied

Weiter geht’s. Wir werden von Familien zum Tee eingeladen, dürfen ihre „Räumlichkeiten“ fotografieren. Gar oft staunen wir, WIE einfach sie leben. Sie wirken zumindest recht zufrieden. Auf den Feldern wird noch gepflügt wie vor Hunderten von Jahren.
Unterwegs treffen wir übrigens immer auf weitere internationale Trekking-Gruppen, die den gleichen Weg beschreiten. Es wird oft lustig, sie immer wiederzutreffen. 

dies ist eins meiner Lieblingsbilder des Trekkings, 
zeigt es doch die Rotvielfalt der Umgebung und die Art der Wege

 und dies Bild zeigt die stundenlangen Wege OHNE Schatten, 
au weia!


Am Nachmittag erreichen wir das Kloster.  Jippieh, eine „Außendusche“, das Wasser (eiskalt natürlich) müssen wir uns aus einem Brunnen vorher mit Eimern herausholen, die Situation ist mal wieder zum Brüllen, wie wir uns mit 1 ½ Eimern „duschen“. Aber: es ist zumindest Wasser!! Wir verbringen die Nacht wie vorher, nur dieses Mal sind die anderen Trekker auch im Kloster und wir sind nur durch Vorhänge voneinander getrennt. Ich finde dadurch diese Nacht nicht so toll. Allerdings dürfen wir noch sowohl am Abend als auch am Morgen um 5.30 Uhr!!!! den Gesängen bzw. Gebeten von ca. 10 jungen Mönchen lauschen, was doch eine ganz spezielle Atmosphäre hervorruft. Wer hat schon mal die Gelegenheit, beim Aufwachen an solch gelebtem Glauben teilzuhaben? 

 das ist das einzige Bild, das ich vom Kloster bzw. unserem Klosterfenster gemacht habe,
schade, hab unser Nachtlager und unsere fulminante Dusche
leider nicht festgehalten, war wohl zu fertig

Der dritte Tag wird kürzer, Buddha sei gelobt! Aber nichtsdestotrotz gleich anstrengend, es geht meistens bergab, aber NUR durch die sengende Hitze. Ich habe das Gefühl, dass es jede Minute heißer wird. Am Schluss trotte ich nur noch hinterher, habe auch Angst, dass ich einen Hitzschlag bekomme (wie gehabt vor 4 Jahren in Pakistan, nur dieses Mal sind keine 4 Männer da, die mich mit Eiswasser kühlen und mir zufächeln, lach).
Gegen 14.00 Uhr erreichen wir unser Ziel, den Inle-See, lunchen erst mal ausgiebig und stoßen mit einem kalten Myanmar-Bier (hervorragend sag ich euch) auf unser erfolgreiches Trekking an. Kann man ein Land noch besser erleben als durch "ertrekken"? Ich glaube nicht. Im Nachhinein waren und sind diese 3 Tage ausschlaggebend für meine Begeisterung für dieses wunderbare Land. Ich bin für mich froh, dass ich noch so fit (wer jetzt das Wort "rüstig" auch nur denkt, den soll auf der Stelle der Blitz erschlagen!!) bin, solch ein Unternehmen geschafft zu haben. Und ich habe mal ein paar Vorurteile ausräumen können bzgl. Amerikaner. Es gibt also doch individuell reisende, nette, witzige, weitgereiste und gebildete Amerikaner – und das in DEM Alter, toll. Wie sie mir sagten, sind allerdings tatsächlich die meisten US-Bürger in Gruppen unterwegs. Sie bilden also wirklich die Ausnahme. Und ich habe eine Einladung nach Oregon und San Franzisco, wenn das nichts ist, lach! Allerdings ist meine Neugier auf Amerika (noch) nicht groß genug! Vielleicht kommt das ja eines Tages doch noch mal.

Wir machen eine 1-stündige Bootstour auf dem Inle-See zu unserem Quartier nach Nyaungshwe und ich versuche, ENDLICH nach 3 Tagen nach Hause zu telefonieren bzw. ins Internet zu kommen, um zu wissen, was nun mit dem Baby ist.  Aber einen ganzen Tag muss ich darauf noch warten, bis ich endlich weiß, dass mit Mutter und Kind alles ok ist.


 und los geht's mit Booten zum Quartier, nach Nyaungshwe





 typische Stelzenfischerhaltung, speziell Inle Lake




 Und natürlich erlebe ich den Inle Lake noch mal abends beim Sunset


Der Inle-See ist nett, die vielen Touris verlaufen sich irgendwie, Nyaungshwe hat eine entspannte, ruhige Atmosphäre, unser Hotel könnte eine bessere Lage haben, aber immerhin bin ich mit den Amerikanern noch zusammen. Leanne hat solche Blasen am Fuß,  dass sie den kompletten nächsten Tag nur noch liegend ertragen kann, bei mir geht’s wieder einigermaßen.

Der See einschl. der Seerosen und den auf Stelzen stehenden Häusern erinnert mich an Kaschmir (allerdings wohnt man da noch toller, nämlich auf Hausbooten, was das Ganze noch spektakulärer macht). Dennoch gefällt mir die ruhige Umgebung sehr mit den goldenen Pagoden und den wunderbaren Menschen. Ich miete mir ein Fahrrad und mache abends noch eine Sunset-Bootstour auf dem See einschl. Fotos der speziellen Inle-See-Fischer. Es hat sich gelohnt, hier her zu kommen. 

Wir genießen noch einmal alle miteinander einen letzten Abend und am nächsten Morgen fliegen Bruce, Cynthia und ich mit Bagan Airways nach Yangon.

Abschied von Myanmar und Flug nach Bangkok im nächsten Post.