7. Juni 2013

Anstrengungen, Aufregungen, Sonnenschein

Erst mal nette Tage in Pego do Altar im Altejo mit toller Umgebung, totaler Ruhe, viel Lesen, Baden im See und nur ganz wenigen, Womos um mich rum. Natürlich wieder KEIN Campingplatz. Wetter superheiß.

Marienprozession, die immer in der Nacht vom 30.4. auf den 1. Mai in Portugal
stattfindet. Ein sehr netter älterer Mann hatte mich darauf aufmerksam
gemacht (wollte da eigentlich gar nicht hin) und dann musste ich
sage und schreibe EINE ganze Stunde da mitlatschen, entsetzlich!
Stausee in Pego do Altar bei Alcacer do Sal im Alentejo -
ein bekanntes, einsames, wunderschönes Gebiet inmitten von
Portugal
Alentejo
mein superschöner Standplatz direkt am See mit einem Nachteil:
abends bzw. eigentlich immer klitzekleine, nervige Viecher,
keine Mücken, aber so andere, lästige Viecher, die sich immer
in Mund, Nase, Ohren reingesetzt haben, auf die Dauer sehr nervig

bei Lissabon, Cascais, genauer Guincho am Strand, Nähe Campingplatz.
Dies ist eine Organisation, von der ich noch nie gehört hatte.
"Stronger together", was sie in Buchstaben hochhalten.
http://www.adhc.nsw.gov.au/about_us
Sie hatten dort ein nettes Treffen mit Musik am Strand und viel Aufhebens.
 Freak am Strand aus Portugal. Man achte auf das
Bild im Auto :-)
das berühmte Sintra bei Lissabon
tolle Kunstobjekte am Wegesrand in Sintra
ein zauberhaftes, mittelalterliches Städtchen mit Burg und Schloss

Dann also mein Termin beim "Campingcar Doktor" hier bei Cascais, Nähe Lissabon. Ich bin also pünktlich um 9.00 Uhr morgens (so sind sie die Deutschen!!) am vereinbarten Tag da. Im Navi nicht zu finden, ich suche erst mal über eine Stunde die Gegend ab. Als Erstes: Chef nicht da, muss angerufen werden. Ok, dann kommt er endlich eine Stunde später. Halben Meter kleiner als ich, aber nett. Schreibt alles auf, was ich haben will und meint: 2 Tage!!! Ich kriege einen Schock, aber sage ok. Er meint, es sei nicht weit in den Ort Oliveiras am Meer, NUR 15 Minuten mit dem Rad, kein Problem. Ich frage ihn: auf DER Straße darf ich fahren? Es ist eine 4-spurige Schnellstraße, die von einer Autobahn nicht zu unterscheiden ist. (Da ich sie mit Auto gefahren war, wusste ich, mind. 8 km dauerbefahrene Straße, danach noch weitere km zum Strand). Na klar, ist doch ein Seitenstreifen da. Ok, ich mache mich auf den Weg, es geht NUR runter, und wie! Die Autos rasen an mir mit großer Geschwindigkeit vorbei, ich quetsche mich so weit es geht nach rechts. Ich kann es nicht fassen, was ich da tue. Das ist gefährlicher als alles, was ich bisher gemacht habe. Mit Navi finde ich irgendwie nach 1 1/2 Stunden und ca. 17 km das Meer, habe aber keine Freude daran, weil ich weiß, dass ich das alles wieder zurück muss.
Nach ca. 3 Stunden mache ich mich schon auf den Heimweg, weil ich so Grauen davor habe. Ich muss schieben, da es ca. 28 Grad, Sonnenschein oder mehr sind. Alle schauen auf die verrückte Kuh mit dem verrückten Fahrrad, die als Einzige auf dem Seitenstreifen dieser Schnellstraße, für mich Autobahn, sich langsam zu Fuß gehend vorwärts bzw hoch bewegt. Sie halten mich sicher alle für total bekloppt.
Ich kriege einen roten Kopf, weiß kaum noch weiter. Es kommt der erste Kreisel, dann wieder 3 km, der 2. Kreisel, danach wieder lange nichts, der 3. Kreisel. Endlich Mc Donalds, ich schaffe es gerade nach 3 Stunden Tortur noch da rein und falle mit hochrotem Kopf auf einen Sessel. Eine Frau sieht mich und gibt mir Wasser zu trinken, weil ich nichts bestellen kann, heule vor Erschöpfung. Nach einer halben Stunde bin ich soweit, dass ich mir etwas bestellen kann. DAS mache ich hoffentlich nicht noch eimal in meinem Leben.
Da ist ja alleine mit Bus 10.000 km fahren, alleine in der Wildnis stehen, alleine umherirren, wenn Navi mich mal wieder in die Irre führt überhaupt nichts. DAS war die Härte.

Danach sage ich dem Werkstattbesitzer erst mal, WAS er mir da empfohlen hatte, nehme mein Auto, fahre noch in den Baumarkt, danach auf den Parkplatz von McDoof, 100 m von der Werkstatt und haue mich ins Bett. Noch Fragen? Ne.
Nächsten Tag um 9.00 Uhr bin ich wieder in der Werkstatt. Er lässt mich warten und warten und warten. Jetzt weiß ich, warum es mit Portugal wirschaftsmäßig nicht voran geht! Sie arbeiten so laaaaangsam und total konfus. Es wird erst mal überhaupt das nötige Material woanders geholt!!!!,  Öl gewechsel, Luftfilter, Ölfilter, Platte befestigt, am Fenster was angeschraubt. Eigentlich alles nur Kleinigkeiten, aber es dauert! Der Chef macht erst mal (Aussage 5 Minuten wäre er weg) eine ganze Stunde Mittag und fährt weg, ich mit Hunger bleibe da. Dann endlich beendet er die letzten Arbeiten um 14.30). Tja, Auto ist fertig, Kosten 245,-- Euro mit Material und 25 Euro Stundenlohn), aber ich auch!!!

Ich fahre nach Sintra, kann aber alles nicht so genießen, weil mich das Warten so zermürbt hat. Nun bin ich seit gestern Abend auf dem gleichen Campingplatz wie vorher und genieße nur einfach Ruhe. Hier darf man bis um 17.00 Uhr bleiben, dann geht's weiter Richtung Norden, wo auch immer hin .
Hab kein Bild von der Werkstatt gemacht, vergessen und weil ich so genervt war.