26. April 2013

Vive la France

So, nun bin ich also doch bei Mc Doof gelandet, und das früh am Morgen hier in der Nähe der Pyrenäen und kurz vor Spanien. Nachdem ich gestern Abend aus diversen, notwendigen Gründen (Wäsche waschen,  duschen :-), Strom, Wasser, Internet (war wohl nix) nicht alle meine Bedürfnisse befriedigen konnte (Internetzugang ging nicht), finde ich kurzfristig diesen doch idealen Laden für's Internet (muss ich ja zugeben). Birgit hatte Recht, ganz oft an den Ausfallstraße gibt es Mc Doof und das muss man nutzen, da es sonst, wie beschrieben, schwierig ist mit dem "Weltzugang".

Also erst mal muss ich sagen: J'aime la France!!!! Ich liebe die Sprache (geht immer besser mit Sprechen), die Menschen und vor allem die wahnsinnig schöne Landschaft, in diesem Fall die Dordogne (Nähe Bordeaux). Nebenbei bemerkt, genieße ich das "Nichtasien" jeden Tag und beschließe, so oft ich kann, nach Frankreich zu fahren bzw. durch Europa zu düsen, denn ich denke, es erwarten mich noch ganz tolle Gegenden) Ich kann mich gar nicht trennen von diesem Land vor Begeisterung und lege einen Tag der Ruhe ein und finde ein sagenhaftes Plätzchen. Ich suche Einsamkeit, Ruhe, Besinnlichkeit, will mich sonnen und genau das finde ich in Soumensack (:-)), heißt wirklich so. Ein Spaziergang führt mich zu diesem Plätzchen in einem Ort mit ca. 100 Einwohnern (und das ist schon viel) und genieße alles. Abends setzt sich eine ganz süße, liebe alte Dame von 86, Engländerin mit ihrem ebenfalls alten Hund zu mir auf die Bank mit Aussicht, die hier wohnt und erzählt ihre bewegte Lebensgeschichte. Ihr Mann war bei den United Nations und sie sind das ganze Leben herumgereist. Nachdem ihr Mann vor 10 Jahren gestorben war, konnte sie es in England nicht mehr ohne ihn aushalten und ist für 3 Jahre nach Griechenland gezogen, ganz alleine, ohne irgendwelche Kontakte. Aber nach dieser Zeit fand sie das ganze Land zu korrupt und zu hundefeindlich etc. Sie ist nach Frankreich in diesen Miniort gezogen und fühlt sich dort sehr wohl. Sie ist zu süß.
Nachmittags kommt ein Belgier vorbei und fragt mich, wie ich bloß diese geniale Stelle gefunden habe. Ich sage es ihm und er gibt mir einen Tipp (da er gesehen hat, dass mein Auto sehr "Buddha-lastig" ist), dass sich in ein paar Örtchen weiter ein buddhistisches Kloster für Männer und auch Frauenkloster befindet. Da muss ich natürlich hin. Und - schade, dass ich es nicht früher entdeckt habe, es ist soooo ruhig, so friedlich, sooo nett, dass ich dort geblieben wäre. Aber - da ich meinen Meditationstag bereits vorher hatte, kann ich doch die ganze Stille nicht noch einen Tag aushalten und beschließe nach ein paar Stunden, weiterzufahren. Aber hier werde ich auf jeden Fall wieder hinkommen.

Da ich mich so nahe an den Pyrenäen befinde, regnet es heute und ist nicht so ganz warm. Aber ich denke, wenn ich diese heute Abend hinter mir habe, wird's wieder besser. Ich will Richtung Pamplona. Nun hab ich mich gerade an die schöne französische Sprache gewöhnt und nun muss ich  Spanisch üben.


Mein Plätzchen in Soumensack inmitten von Gänseblümchen  in der Dordogne
mit Aussicht über das ganze, weite Land mit Weingegend
die Strecke bzw. der Landstrich ist berühmt für die Gänseleberpastete.
Da ich bei Vero bereits davon gekostet hatte, muss ich es nicht noch einmal tun.
Denn wer weiß, wie die Zubereitung geschieht, sollte sich dieses verkneifen...
Frauenklostergarten
alles Pflaumenbäume, deswegen der Name Plum Village
Selten so eine Stille und Frieden erlebt