22. April 2013

Von Veronique in die Dordogne, France

Nun hab ich schon so viel erlebt auf meiner Reise, aber kann euch nichts berichten und zeigen mangels Internetverbindung. Diesbezüglich ist Asien das reinste Paradies, an jeder Ecke wifi-Internet, keine Probleme, online zu gehen, wo auch immer), aber Frankreich in Europa? Nix, überhaupt nix, unfassbar. Ohne meinen Fonic internationalen Stick könnte ich noch nicht mal emails abrufen. Aber Bilder damit hochladen? Dauert zu lange. Öffentliches Internet? Tja, geht NUR Mc Donalds. Nun muss ich also tatsächlich einen Mc Donaldsblick bekommen. Und die sind natürlich nur in großen Städten, die ich weitestgehend meiden möchte. Wie das die nächsten Monate gehen soll, ist mir schleierhaft. Im Auto kann ich meinen mac nicht laden, also heißt es auch noch, in Kneipen gehen, sitzen und warten, bis mac aufgeladen ist - oder die Alternative: auf Campingplätze gehen, was ich sicher auch ab und an machen werde bzw. machen muss. Und Bilder mit meinem stick hochladen? 1. dauert lange wegen schlechter Verbindung, 2. teuer.
Wifi gibt's überhaupt nicht sondern nur mit Internetkabel - und das habe ich natürlich nicht mit. Wieso sagt mir das keiner vorher? :-)
Na, das wird ja lustig bzw. NICHT lustig sondern langatmig für euch.

Nun der Reihe nach:
Abfahrt bei Rosi am letzten Freitag, 19.4. über Autobahn Richtung Paris, in das Örtchen Droue sur Drouette, ein Prominentenort 3/4 Std. vor Paris, gelegen mitten in dem wunderschönen waldreichen Gebiet der Île de France. Veronique sagt mir per sms, dass ich nach Rambouillet kommen soll, da sie dort gerade mit Tochter am shoppen ist. Ich bin noch im Anflug DURCH Paris am Freitag Nachmittag. Könnt ihr euch DAS vorstellen? Ne, ich konnte es auch nicht. Natürlich hab ich mich im inneren Ring (dank meinem dämlichen Navi) fürchterlich verfahren, stehe im Stau, Stau und nochmals Stau. Es schüttet zum Überfluss "cats and dogs". 2 Stunden verliere ich. Irgendwann komme ich dann doch an. Wir fahren erst zu den "Gäulen", die jeden Tag in einem exzellenten Stall (ich würde es Palast nennen) stehen und warten gefüttert, ausgeritten, zu Rennen gekarrt werden und geküsst zu werden, was alles auch ausgiebig passiert.
Wir fahren dann in den süßen Ort Droue sur Drouette. Ja, und nun beginnt das zwar Erwartete, aber dennoch Überwältigende:
Das "Anwesen" ist wirklich ein herrschaftlich hergerichtetes, französisches Bauernhaus (8 Jahre Renovierung), früher waren es 2, jetzt zu einem zusammengelegt. Ich werde durch die Räume geführt und kann es nicht fassen: Soviel Geschmack, soviel Reichtum, soviel Luxus habe ich bisher nur in Filmen gesehen. Ihr kennt alle die tollen französischen Filme, in denen an einer langen Tafel unter einem Baum inmitten einer grün/blumigen Landschaft eine riesige Familie tafelt. Genauso ist es hier. Auch ich bin jetzt Mitwirkende eines Filmes.

Man fährt durch eine große Toreinfahrt auf das riesige Grundstück, wenige Meter vom Wald entfernt. Im "Garten", eigentlich Wald ein Häuschen für 10 ausgewählte, natürlich besondere Hühner mit einem Hahn (logo, damit auch Eier kommen muss/darf er täglich ran). Um es vorweg zu nehmen: ein Huhn dabei, das "Besondere", legt rot/braune Eier, siehe Bild unten. Geschmack? Unvergleichlich. Jeden Morgen kann Vero ca. 8 Eier einsammeln. Ein riesiger Swimmingpool, abgetrennt vom übrigen Teil, ist ein weiterer Teil des Luxus.
Ich betrete die Küche: es "freuen" sich - wie mir scheint - mind. 100 Hunde und springen an mir hoch. In Wahrheit sind es "nur" ca. 13, groß und klein, von Shiwawa bis Boxer, von japan. Ausgabe bis Hirtenhund, einfach alles ist dabei. Die Küche so groß wie ein Tanzsaal. Ich schreibe jetzt nicht immer dabei, WIE toll alles ist, denkt euch bei jedem Satz: DER WAHNSINN! Ein Raum unter Anderem: der Wintergarten mit ca. 17 Katzen  - und 2 Vogelvolieren -  ab und an verschwinden ein paar Vögel auf seltsame Weise :-). Alles ein Paradies für Mensch und Tier.  Es riecht trotz aller Viecher IMMER sehr sehr gut.
Ich sehe Buddhastatuen, ein antiker Kopf (leise wird mir zuflüstert: wahrscheinlich von Angkor Wat, Kambodscha, Kenner wissen, was das heißt, negativ wie positiv) thronen in einem Zimmer. Abends gibt es Raclette mit dem "Boss" der Familie. Ich schreibe separat über ihn mehr....:-). Ich darf in einem Zimmer von einem der insges. 4 Kindern (er hat schon eine eigene Familie) mit separatem Bad nächtigen. In dem antiken Bett schlafe ich besonders gut.
Morgens hab ich ca. eine Stunde mit Vero alleine, weil alle irgendwie unterwegs sind. Ich stelle fest, dass ich mich nicht so richtig wohl fühle, dadurch dass sich viele Personen im Haus aufhalten, die Tiere immer im Mittelpunkt stehen und ich irgendwie überflüssig bin. Also beschließe ich, mittags von dannen zu "fliegen". Paris schenke ich mir. Das hätte ich nur gemacht, wenn ich bei Vero länger geblieben wäre und ich will auch nicht in die Stadt, sondern das französische Landleben genießen.

Ich düse nach Giverny, fast schon in der Normandie zu Monet's Haus und Garten. Darauf hatte ich mich schon lange zu Hause gefreut. Tatsächlich - wie auf den Bildern zu sehen - gibt es schon viele blühende Landschaften um das Haus herum. Ein tolles Event. Und sein Haus!!! Toll hergerichtet, siehe Bilder.

Abends geht's noch nach Chartres, wo ich ein nettes Plätzchen alleine im ruhigen Teil finde. Das erste Mal meine Auto-Abschließarie - und es geht klasse und ich fühle mich sicher.

Nächsten Tag Richtung Dordogne bei Bellac. Ich finde ein süßes Plätzchen in einem klitzekleinen Ort, ich "klebe" sozusagen direkt an einer Kirche "dran". Des Pastor's "Haushälterin" in einem Häuschen 3 m von der Kirche,  stimmt meinem Aufenthalt zu und ich genieße die ländliche Umgebung um mich herum.
Da ich gehört habe, dass die Dordogne so toll sein soll, lasse ich mir Zeit und fahre über Limoges nach Brantôme, Dordogne, ein bisschen wie Venedig. Die Sonne scheint, ist zwar recht kalt morgens, aber sooo schön im Frühling in La Belle France zu sein!!! Heute erste Einkaufsarie in erstem großen Supermarkt Frankreichs. Ich brauche stundenlang und finde viel Tolles. Frankreich ist soooo teuer, ich kann mich bremsen.... Hoffentlich bleibt's so :-).

Ich will bekanntlich nach Portugal, was mein größtes Ziel ist, also heißt es morgen doch, weiterziehen. Schade, aber ich setze Prioritäten.
Wir werden sehen, was noch alles auf mich wartet. Aber - es kann dauern, bis ich immer Internet habe.
Nun hab ich die Bilder doch mit dem Stick hochgeladen, aber das mach ich nicht noch mal, da werd ich ja arm an Gebühren!!! Ich sag nicht, was ich jetzt hierfür bezahle....

Garten von Veronique aus meinem Fenster heraus. Er endet am hinteren Haus.
Teil des Hauses von der hinteren Seite aus
Das Anwesen in Droue sur Drouette. Ich bekomme es nicht ganz auf's Bild.
Jede Woche kommt 1 1/2 Tage ein Mann für Garten und Haus.
das "Hühnerhaus".
Sie dürfen im Sommer frei herumlaufen und gehen
abends wieder in ihr Häuschen.
Neulich war ein Huhn "erkältet". Vero war beim
Tierarzt gegenüber, er hat ihm eine Spritze gegeben.
Ich bemerke, dass es dem Tierarzt finanziell sehr gut
gehen müsse durch diese ganzen Tiere. Meint
der Ehemann scherzhaft, dass er sich wohl
durch sie sein Haus hat kaufen können.
Sollte ein Scherz sein, aber ich denke, es ist wirklich so.
der "Boss" kommt nach Hause
Küche
Küche zur anderen Seite hin
DAS Ei schlechthin
Ein kleiner Teil des Hauses
Wintergarten mit besonderem Duft, leiser Musik, Sonne, vielen Katzen, Blumen
und toller Aussicht
im Hintergrund (vielleicht) ein Kopf aus Angkor Wat
ein paar der Hunde.
Sie dürfen den Garten immer benutzen - für alles.
Vero sammelt immer alles auf und findet das toll.
alle Hunde schlafen in schönen Bettchen mit Bettwäsche!!!!,
die einmal in der Woche gewaschen wird.
Jeder Hund bekommt besonderes, unterschiedliches Essen
an verschiedenen Plätzen im Haus

Monethaus
Garten von Monet
La cathedrale de Chartres
Auto klebt an Kirche
Brantôme, Dordogne