5. August 2012

Ausflug ins Rupshow Valley zum Lake Tso Moriri

Meine Lieblingsbilder unserer 3-tägigen Tour zum 280 km entfernten und 4.500 m hoch gelegenen  Tso Moriri zuerst. Der See liegt nicht weit von China/Tibet entfernt, ist also Grenz- und Militärgebiet, dadurch müssen wir ein gesondertes Permit haben. 
Ich sprenge mit den großen Bildern meinen von mir gewählten Rahmen, aber dieses Mal muss es sein, weil ich euch die Bilder so groß wie möglich zeigen möchte. 


DAS Bild muss man erklären:
Von vorne betrachtet sieht die Sache so aus:
erst Erde, dann Salz, dann See, in dem sich der Reihe nach spiegeln:
die Wolken, der Himmel, die schneebedeckten Berge,
die hügelige Bergkuppe.
Der blaue Streifen Wasser ist eigentlich kein Streifen, sondern der See geht bis vorne hin.
Ich habe noch niemals solch ein eindrucksvolles Spiegelbild in einem See gesehen. 
Auch das habe ich noch nicht gesehen: solch eine Vielfalt von Brauntönen im Abendlicht

Unser wahnsinnsabgewrackter Bus

Holzbalken werden auf den Bus geladen
natürlich hat man nicht daran gedacht, dass die Hölzer auch irgendwie auf dem Truck befestigt werden müssen.
Man findet nach 20 Minuten ein paar "Fäden". Kommentar überflüssig....India......

ich schaue in den hinteren Teil des Busses,
es ist wirklich alles drin: angefangen von Fässern mit Öl, Benzin, Gemüse, Hühnern usw. usw. 
Und so sieht das Prachtstück von außen aus...
mit Loch im hinteren Teil.....
....und einem Wahnsinnsreifenprofil
Der Salzsee von oben auf der Hinfahrt am Nachmittag in anderem Licht, auch toll, aber kommt an das
obige Spiegelbild nicht heran
unterwegs zum Tso Moriri
und da ist er nun endlich -  Lake Tso Moriri im Rupshow Valley, Grenzgebiet zu China/Tibet
wir sind in der örtlichen Monestry und wir fühlen uns wie in einem Bühnenstück.
Die Kinder einschl. der Mönche machen nur Blödsinn.
Wir kommen uns vor wie in einem Theater und die Kinder bzw. eigentlich alle stinken!!!!!!!!
Mutter - oder ist es die Oma? - mit Kindern
Blick vom Aussichtspunkt auf den See

Es sind viele Trekkinggruppen unterwegs und die brauchen bekanntlich alle Pferde
für den Transport von Vorräten, Kochern, Zelten und Gepäck


endlich sind wir da, wo wir hin wollten: bei den Nomaden.
Sie sind jedoch alle ausgeflogen, nur der Hund (nicht ungefährlich) passt auf.
Sie sind alle in dem kleinen Ort, in dem wir übernachten.
Man kann sie sofort als Nomaden erkennen, Erwachsene sowie Kinder total verdreckt,
alte Klamotten, Null Englisch, aber irre nett

überall, wo die Nomaden für eine Zeitlang bleiben, bauen sie Zäune für die  Ziegen, Schafe, Pferde
und was sie sonst noch so haben
Veronique traut sich über eine Brücke
(auch wenn man es ihr, der Brücke, nicht ansieht, so ist die Überquerung nicht ganz so einfach)
Bei mir sieht es dann nicht so ganz elegant aus....
Ladakhi-Frauen mit ihrer tollen Kopfpracht
das Grün der mit Wasser durchtränkten Erde sieht phantastisch aus gegenüber der total dürren Berglandschaft
auch hier am Tso Moriri gibt es am Abend eine Spiegelung
Die Sonnenuntergänge sind umwerfend
unser lustiger Mönch, der uns bereits im Bus Vergnügen bereitet hat.
Hier nimmt man alles nicht so Ernst und nix ist heilig....:-)
im Ortsmittelpunkt ist immer was los
auch mit Kind auf dem Rücken kann man waschen...
am Abend werden die ganzen Ziegen, Schafe (auch Pashmina-Schafe dabei) nach Hause getrieben
von der Bergeshöhe geht es hinunter
Nachts ist es kalt. Veronique schläft mit allen Klamotten, die sie aufzubieten hat,
sogar mit Mütze in der Nacht
mit dieser Kiste fahren wir dann nach 2 Tagen zurück (wieder 8 Stunden über Pisten, Steine und Sand), unglaublich, dass sie sowohl als auch wir
das überlebt haben
immer wieder veränderte Berghänge
die berühmten und witzigen Straßenschilder im ganzen Himalaya

Berghänge in ständig wechselnden Farben, dieses Mal in Violett - und das alles fast die ganzen Kilometer am herrlichen Indus entlang.
auch mal wie mit Bleistift gezeichnet
Bagger stehen immer wider bereit, um die ständig wechselnden Straßen- bzw. Wege von herabfallendem Geröll zu befreien
Man achte auf nette Schreibweise :-)


....und damit ihr alle wisst, 
...woher mein zukünftiger Busname kommt, hier
das dazu passende Bild, gesehen an einem Laster am Tso Moriri.
Mein Bus wird den Namen :
QUEEN OF RUPSHOW VALLEY
bekommen!!!
Aber erst mal muss er eine neue Farbe,  Malerei wie auf einem indischen Truck, Solar und weiteres Zubehör
erhalten. Zur nächsten Europatour soll er fertig sein. 
Ja, und nun noch ein kurzer Bericht zu der Tour: Veronique und ich machen uns um 5.00 Uhr morgens mit örtlichem Bus von Leh aus auf den 8-stündigen - angeblich soooo guten Weg! Wir haben es natürlich gleich angezweifelt, zu Recht, wie sich herausstellen sollte. Der "Weg" ist zwar teilweise auch asphaltiert, aber meistens geht es über Pisten, Geröll, Wüstenwege und durch's Wasser. Der Bus rumpelt und rappelt und schwankt an Abgründen bzw. am Indus entlang. Aber wir haben unseren Spaß mit den local people und dem "wundervollen", total überladenem Bus. 
Dadurch dass der See so sehr tief in Ladakh bzw. an der Grenze zu Tibet liegt, sind die local people natürlich noch recht ursprünglich, d.h. eigentlich sind alle Nomaden, ob nun in Zelten lebend oder nicht. Sie waschen offensichtlich ihre Klamotten, aber ehrlich gesagt, riechen weder sie noch die dreckigen Teile danach....Es kommen recht viele Sommer-Touris in dieses Gebiet, dennoch wird über jeden neuen Besucher gestaunt. Wir sitzen am Abend am - wir nennen es - Meetingpoint des Ortes und schauen uns das Dorfleben an. Ein alter Mann stellt sich vor mich und starrt mich aus ca. 20 cm an, ein Nächster kommt hinzu und starrt ebenfalls. Veronique sitzt neben mir und wir lachen uns scheckig. Ich schaue an mir runter und überlege, was an mir so Besonderes ist. Sie sind offensichtlich von mir angetan bzw. von meinen blonden Haaren. Also - falls ich doch noch mal an Männern interessiert sein sollte, HIER kann ich fündig werden. Wenn auch keine Zähne mehr im Maul und stinkig, aber das Angebot ist vorhanden und die Nachfrage nach tollen Blondinen ist groß und ich hätte die Auswahl. Ich werde's mir überlegen.....Vielleicht in 20 Jahren..... aber dann nehme ich einen Jungspund MIT Zähnen und ganz viel Schwung und Elan....- und keinen alten Stinker!!!


Wir haben übrigens den local bus genommen, wissen aber nicht, wie wir zurückkommen werden. Das Permit für den Lake besteht für 8 Tage. Der nächste Bus wird aber erst in 10 Tagen kommen. Man sagte uns, dass es ja soooo schwierig bzw. unmöglich sein werde, überhaupt bzw. pünktlich zum Dalai Lama-Teaching am 4.8. zurück zu sein. Egal - wir versuchen es. Und  - tatsächlich meldet sich unser Zelt owner am Abend und meint, dass irgendein Onkel mit einer im Leh wohnenden Lehrerin zurückfahren werde und wir mit ihm für 1500 Rs, also ca. 21 Euro per person im "schönen" Privatauto mitfahren dürften. Jippieh! Natürlich sagen wir gleich zu und sind happy. Das Auto siehe oben, fällt zwar fast auseinander, aber immerhin mit 4-wheel-drive ausgestattet und es schafft alle "Hürden" auf dem Weg. (Aber dennoch brauchen wir wieder 8 anstrengende Stunden)

Veronique  und ich unternehmen am nächsten Tag einen tollen Trek zu den Nomaden, erleben einen irren Sonnenuntergang, haben ein tolles Essen in unserem Zeltquartier und eine laaaange Puja in der örtlichen, süßen, kleinen  Monestry, die wie oben erwähnt, mehr einem Theaterspektakel ähnelt als einer "heiligen" Zeremonie. Die Kinder "knatschen" dort unaufhörlich Kaugummi, ziehen es aus dem Mund, stecken es sich in die Ohren!!!!, kleben es Veronique auf die Hand (weiß nicht, wie sie das und das Gestinke der Kids erträgt) und anschließend wieder in den Mund! Manchmal ist es trotz Lachen ein wenig unerträglich....aber wir nehmen's mit Humor. Übrigens ist dies auch ein Ort, in dem den Kindern das Betteln beigebracht worden ist.....die Auswüchse des Tourismus haben sich bis hier her durchgefressen. Wir geben nichts. 
Das beste Brot, das ich bis jetzt hier in Leh gegessen habe (ähnlich einem französischen Baguette), dürfen wir genießen, saaaagenhaft. 

Am nächsten Morgen die tolle Rückfahrt in der wahnsinnigen Landschaft. 

Bericht über das "Teaching" des Dalai Lama im nächsten Post.