30. Juni 2012

Trekking um Leh herum

 
mein absolutes Lieblingsfotos vom heutigen Tage

Jippieh, es geht mir besser seit ich meine Kreislauftabletten genommen habe und ich mache mein erstes Trekking in ein, zwei Dörfer rund um Leh herum. Es ist sagenhaft. Ich bin alleine, die Landschaft ist betörend. Deswegen bekommt ihr auch so viele schöne Fotos zu sehen. 

DAS ist Meditation, DAS ist Ruhe, DAS ist der Himalaya. Ich bin immer wieder fasziniert von der Wahnsinnslandschaft und gehe Stunde um Stunde. Da kann man mal wieder sehen! Nur einfach raus bzw. rauf auf die Berge, Wege gehen, die nur Wenige gehen. Alle jagen nur von einem  Kloster ins Andere. Hetzte, Hetze, Hetze. Ich gehe meine eigenen Wege und bin so froh über mich und die Welt, ich könnte juchzen vor Freude. 

An alle europäischen Midlifecrisis-Frauen in den 30/40igern: DAS ist Naturmeditation, DAS ist ein Fühlen der Natur, mittendrin sein, Stille hier draußen fühlen und keine aufgesetzte 10-tägige nichtsnutzige Vipassana-Meditation und Hetze von einem "Retreat" zum nächsten, was bei europäischen Frauen angesagt  und "in" ist.  Kein Verkriechen in dunkle Hütten, einpfercht mit vielen anderen in Klöstern, wartend auf die große Erleuchtung, die nie kommen wird. Ein Yoga-Kurs nach dem nächsten, immer auf der Hoffnung nach "Erlösung". Wieviel Mitleid empfinde ich für diese Frauen, die sich leider auch hier einfinden.
Meine Wege gehe ich ohne Erleuchtungsbrimborium, ohne sich selbst findende Menschen in der Midlifecrisis. Was sind das für arme Frauen, die sich  in Indien von "Erleuchtungsorten" wie Rishikesh, Dharamsala usw. usw. erhoffen, ENDLICH mit ihrem Leben fertig zu werden - und es doch nie schaffen werden.  Wenn sie zu Hause sind, geht's zur nächsten Psychotherapie, weil sie es wieder nicht schaffen. Sie haben alle nur diese Mantren verinnerlicht:

Buddha, schick mir doch endlich den Traumprinzen, der mich glücklich macht.
Buddha, mach, dass ich nie wieder arbeiten muss, denn Arbeit macht mich unfrei und ich möchte doch so gerne faul bleiben. Lass Andere für mich arbeiten.
Buddha, schick mir Moneten, dass ich mein Leben lang meditieren kann und mach mich endlich glücklich.










Ich treffe mitten in der faszinierenden Landschaft auf einen Ladakhi in meinem Alter mit seiner Schwester. Sie haben ein großartiges Anwesen und laden mich auf einen Tee ein. Ich bin wirklich berührt von dieser Begegnung. Dort wohnt seit 2 Jahren eine koreanische Nonne und meditiert. Ein magischer Ort. Still gehe ich den langen Weg wieder zurück. Und wieder ein großes Glück: Die Abendsonne beleuchtet die Berge. Was für ein erlebnisreicher Tag!

Was kann man doch erleben, wenn man sich traut, alleine seine Wege zu gehen... und wie öffnet sich einem das Herz!