22. Juni 2012

Leh, Ladakh, Himalaya

So meine Lieben, nun melde ich mich also aus dem Himalaya, aus Leh, aus 3500 m Höhe. Alles ist soooo schöööööön, bin super happy. Näheres dazu weiter unten.

Aber der Reihe nach! Ich war letztes Mal stehen geblieben vor der nächtlichen Busfahrt von Udaipur nach Delhi. Ihr erinnert euch, dass ich erzählt habe, dass Busfahren soviel besser sei als Zugfahren. DAS war wohl gar nix. Gebucht hatte ich eine Doppelliegefläche im unteren Busteil. Resultat: Bus kaputt, Ersatzbus, Einzelhochbett, klasse!
Hochklettern ist ja in Ordnung, aber wenn die Leiter nicht am eigenen Bett befestigt ist, sondern aus Spargründen alle paar Meter zwischen den Betten, dann wird aus dem Zubettgehen eine recht drahtseilartige Zirkusnummer. Tausend Augen schauen mich an, wie ich mich da schimpfend hochwuchte - und es zu aller Erstaunen auch schaffe, natürlich kommt keiner auf die Idee, mal zu helfen.... Ok, ich bin oben, krache mit Kopf gegen die Lampe, es zieht wie Hechtsuppe, im Bett liegengebliebene Plastikflaschen, die den Platz noch mehr einschränken, mein kleiner Rucksack an den Füßen. Also alles recht ähnlich der vorhergehenden Zugfahrt. Bin erstaunt, dass ich dann tatsächlich fast die ganzen 9 Stunden schlafe.

In Delhi angekommen Rikscha zum Hotel und ins Bett. Die Hitze ist wie schon vorher entsetzlich. Wie bereits erwähnt, bin ich kein Fan von ac, aber es geht einfach nicht ohne. Abends um 10.00 Uhr Zimmerwechsel, weil DIESES ac kein ac ist, sondern eine Zumutung, außerdem im Zimmer weitestgehend alles funktionslos. Dann gutes Zimmer bekommen, ganze Nacht nicht geschlafen, da zu aufgeregt wegen des bevorstehenden Fluges nach Leh.

Um 6.00 Uhr pünktlich Taxi zum Domestic Airport Delhi,  supertoll. Ich fliege mit GO-Airways, Flug 108 Euro, 1 Std. Flug in den Himalaya. Bildhübsche Stewardess, nicht wahr?


Flug nicht so spektakulär, da viele Wolken, dennoch schöne schneebedeckte Himalayagipfel zu sehen. 2  strohdoofe Inder neben mir, die scheinbar das erste Mal in ihrem Leben fliegen. Und dreist sind die manchmal, unglaublich: Fragt mich doch der eine, ob er nicht auf meinem Fensterplatz sitzen könne, damit er auch was sehen könne. Ich lach mich halb schlapp und meine, dass ich diesen Platz extra gebucht hätte, damit ich gute Sicht hätte. Ok, eine Minute später fragt der Andere: Was ist das da drüben, ist das Thailand? Ich denke zuerst, das ist jetzt ein Joke, DAS kann der gute Mann nicht ernst meinen. Aber ihr glaubt es nicht, er meinte es ernst!!!! Fragte auch noch, ob das das Meer sei in der Ferne. Ich gebe keine Antwort mehr, solche Dummheit ist ja nicht mehr zu fassen.

Wir sind in Leh, ich könnte nur aufjuchzen und bin wieder so happy, im Himalaya zu sein wie das erste Mal 1998 und das zweite Mal 2005. Es ist einfach nur toll. Ein nettes, älteres Pärchen spricht mich an, ob wir uns ein Taxi zus. mieten sollen, um in den Ort zu kommen. Ich bin begeistert. Ihr glaubt es nicht, supernette Australier, die mich sage und schreibe auf der 20-minütigen Fahrt in ihre zwei tollen Häuser nach Australien einladen, mir sofort ihre Adresse geben, nachdem sie meine 2013-Pläne hören. Die Australier sind bekannt für ihre sagenhafte, spontane Gastfreundlichkeit und sie meinen es auch so. DAS Angebot werde ich mit Sicherheit im übernächsten Winter annehmen! Damit kennt ihr nun auch nun schon meine diesbezüglichen Pläne, lach.

Sie sind von dem von mir vorgeschlagenen Guesthouse (eigentlich ein home stay)  total begeistert und ich bekomme wieder mein zwar sehr primitives, aber soooo schööööön gelegenes Zimmerchen on top of the roof. Ich bin alleine auf dem Dachgeschoss, neben mir die Hauskapelle, um mich herum nur Gebetsfahnen, Wahnsinnsaussicht auf die Himalaya-Berge. Ich kann mein Glück gar nicht fassen. Die LUFT, ihr glaubt es nicht und dann die Temperaturen: am Tag um die 25 Grad, in der Nacht schöne Schlaftemperaturen um die geschätzte 15 Grad, toll! Das Haus ist solarbetrieben mit ökologischem Garten und Blumen, die duften wie seit meiner Kindheit nicht mehr gerochen. Somit sind hier auch entsprechende Gäste, die dieses zu schätzen wissen. Morgens gibt es Pfefferminz-Tee aus dem eigenen Garten, grandma macht Rhabarbersaft, saaagenhaft!
Neben meinem Zimmer ist die Hauskapelle, in der der 85jährige Opa jeden Morgen und Abend seine Puja abhält, meditiert und singt, eine bewegende Atmosphäre. UND - ich bin endlich die soooo nervigen indischen Männer los und bin alleine hier on top of the roof!!!! Was will ich mehr.
Den ersten Tag und auch die Nacht habe ich starke Kopfschmerzen aufgrund der Höhe, aber ich habe Diamox-Tabletten und sie helfen auch und wie ihr lesen könnt, soll man sich ja die ersten 36 Stunden nur ausruhen und akklimatisieren, was ich auch tue. Nach 2 Tagen wird es besser und ich kann mich einen Hauch schneller bewegen :-). 


Natürlich gibt es auch den ein oder anderen Nachteil hier, u. a., dass Fußballspiele natürlich für mich jetzt vorbei sind, da ich keinen Fernseher habe und die Ausstattung des Zimmers sowie die sanitären Geschichten wirklich sehr dürftig sind. Aber egal, dafür hab ich hier meine Ruhe und Ausgeglichenheit. Ich miete dieses Zimmer für 2 Monate und werde um diese Zeit überall beneidet. Tja, DAS ist mein größter Luxus: ZEIT. Ich genieße es minütlich. Zum Ort gehe ich ca. 20 Minuten einen kleinen Flußlauf hinunter, total idyllisch. Leh hat sich in den Jahren entwickelt - wie ich finde, zum Nachteil, es wird gebaut und gebaut....Im Juni sind hier fast nur indische Touristen, im Juli und August fallen dann die europäischen Touris ein, was mir bekannt ist, ich auch bedaure, kann aber nichts ändern daran.

Ja, inzwischen hab ich gemerkt, WIE sich Leh auch negativ verändert hat. Im Stadtzentrum ist es jetzt schon oft unerträglich wegen der steigenden Zahl der Touris. Bin ich froh, dass ich weit außerhalb des Zentrums in der Ruhe bin....

Die Ladakhi people sind sooo süß und freundlich, sprechen oft sehr gutes Englisch und ich unterhalte mich gut mit ihnen. Und überhaupt, es gibt keinen Tag, an dem ich nicht tolle, lange, interessante Gespräche mit netten Leuten aus der ganzen Welt führe. Mein Gott, WAS für ein Unterschied zu Thailand mit seinen entsetzlich dummen Touris!!! Und - ich muss euch sagen: Es ist in der Tat immer noch so, dass die Besucher Indiens anders sind, als die oben Erwähnten. Klar sind auch organisierte Gruppen unterwegs, aber es sind eben Trekker, Leute, die Indien und seine Berge lieben. Von den Israelis, die hier auch einfallen, möchte ich nicht weiter sprechen....

Kurz zur SIM-Kartenbeschaffung. Ist alles sooo witzig, dass ich es nicht beschreiben kann, die Bürokratie Indien's übertrifft ALLES. Nicht nur, dass ich FÜNF Fotos einschl. Passportcopie abgeben muss, nein ich muss auch noch Kopie eines Passports eines Einheimischen einschl. Telefonnummer als Referenz mitbringen, unglaublich. Dann dauert es 3 Tage und ich bekomme eine SIM. Bin gespannt, ob das klappen wird und Internet connection ist natürlich very slow.

Nun verbringe ich die heißesten, indischen Monsunmonate in dieser tollen Gegend, werde vielleicht Riverrafting machen, Moped mieten, Klöster anschauen, meditieren, indisches Essen und Ladakhi-Leben genießen, meine Abende mal alleine auf meiner Terrasse, mal mit netten Leuten in tollen Lokalen genießen und mich des Lebens freuen.... und natürlich das Programm für die Udaipur-Feier entwickeln.

Studiere zur Zeit die indische Landkarte für meine Zeit im Oktober. Plane, in den wenig bis gar nicht touristisch-entdeckten Teil Indien's zu reisen, in den "neuen" Bundesstaat Chhattisgarh unterhalb von Kalkutta, in dem noch tribal people leben, also Ureinwohner und eine irre tolle Naturlandschaft (der zweitgrößte Wasserfall nach den Niagara-Fällen) sein soll. Das wird eine große Herausforderung werden, da die Infrastruktur gleich Null ist, solche Gebiete reizen mich jedoch bekanntlich am meisten.

Flug über die schneebedeckten Gipfel des Himalaya's





Warnung vor AMS - ACCUCTE MOUNTAIN SICKNESS im Himalaya

im wunderschönen Leh

nun aber endlich ein Foto aus dem Garten meines wunderschönen 
Lakrook Garden Guesthouses, 
ganz oben meine Terrasse
in Sankar, Leh, Ladakh, Himalaya 

 jeden Morgen bekomme ich Mint-tea mit Minze aus dem Garten



mein Zimmer links, bereits von mir geschmückt

Buddha temple for grandpa

Zimmer mit Aussicht.....

.... nach allen Seiten

ist das nicht schöööööön!!!

und so siehts in meinem Zimmer aus, 
inzwischen noch schööööner

Blick zur Terrasse


Leh 



seht ihr den klaren Himmel? Wahnsinn!

Gebetsmühle







Aber erst mal genieße ich das HIER UND JETZT im Buddhismus.

Es passieren auf Reisen, besonders aber in Indien, oft wundersame Dinge, die ich liebe (hat natürlich auch damit zu tun, dass ich sooo kommunikativ und offen bin (bin immer wieder froh über diese Eigenschaft :-)). Gehe heut früh auf die Shanti Stupa in Leh und treffe 2 in Dehli lebende Koreaner. Wir unterhalten uns nett und sie fragen mich, ob ich gleich morgen mit zum Pangong Lake für 2 Tage einschl. einer Übernachtung im Zelt mitfahren möchte. Da ich das eh vorhatte, entscheide ich mich sofort, die beiden netten jungen Männer zu begleiten. Na, DAS ist ja mal wieder spontan. Ich weiß weder deren Namen, noch wo sie hier wohnen, weiß auch nicht, ob in ihrem Zelt überhaupt noch Platz für mich ist, ansonsten schlaf ich eben draußen, geht alles. Weiß nur, dass ich morgen früh um 5.30 Uhr in meinem Guesthouse parat stehen muss, weil sie mich mit ihrem arrangierten Jeep abholen werden. Na, DA bin ich ja mal gespannt, ob das klappen wird. Auf jeden Fall wieder witzige Erfahrung.

17. Juni 2012

Udaipur und Aufregung um email account

In zwei Stunden mach ich mich auf zum Busbahnhof und dann geht's nach Delhi, nicht so toll, aber muss sein. Dafür geht's morgen früh um 8.40 Uhr nach Leh in den Himalaya auf 3.500 m Höhe. Dann darf ich mich erst mal für 24 Stunden nicht groß bewegen, sonst bekomme ich, wie letztes Mal auch, die Höhenkrankheit, muss ja nicht sein. Tja, und Blog schreiben wird dann natürlich auch gaaaanz kompliziert, denke ich mir. Weiß auch nicht, ob ich da neue sim-card bekommen werde usw. Die Handy-Nummer geht dann jedenfalls nicht mehr. Aber hier geht sie auch nicht. Ist schon verrückt, ich kann simsen, kann auch innerhalb von Indien telefonieren, jedoch kann man mich nicht anrufen und ich kann auch nicht ins Ausland telefonieren. Na toll, was soll ich dann mit einem Handy? Witzig.

Gestern große Aufregung: Mein email account bei web.de wurde geschlossen, da wohl einer oder ein Spam auf meinen account zugreifen wollte. Da hat web.de vorsichtshalber alles geschlossen. Heute um 10.00 Uhr MEZ versucht, dort anzurufen, ging nicht, da das eine Servicenummer von web.de ist. Dann Arne angerufen, er hat alles geklärt mit web.de. Nun neues Paßwort eingerichtet, dann Virenprogramm runtergeladen und nun bin ich dabei, alles vom Programm überprüfen zu lasen.
Ist DAS ein Glück, dass jetzt wieder alles ok ist.
Alle, die mir in den letzten 2/3 Tagen ein Mail geschickt haben, werden es zurückbekommen haben. Bitte noch mal versuchen.

Aber für alle Fälle hab ich mir jetzt noch einen Google account zugelegt. Falls es also wieder Probleme geben sollte mit meinem web.de, bitte folgende Adresse nehmen:
kamalaworldtraveller@gmail.com.

Noch ein paar nette Fotos aus Udaipur:

 City Palace, Sicht von meiner Dachterrasse aus


auch von Dachterrasse aus

Sicht aus meinem Zimmer auf unsere Feierlocation im September

das ist dann unser Lokal Hotel Palace Pichola Lake 
siehe oben die Terrasse

und noch mal von Weitem aus meinem Zimmer, weil's so schöööön ist

Sunset am Monsoon Palace
anschließend supernettes Dinner bei netter family in Udaipur

Tja, und da bin ich doch wirklich am Überlegen, ob ich mir nicht gleich neue Zähne kaufe, 
sind auch supergünstig :-)
dafür hab ich mir im selben Geschäft  eine Brille anfertigen lassen, wirklich klasse geworden
Hab dann gleich gefragt, welche Ersatzteile man noch bekommen kann.....ist ja doch angesagt,
wenn man so langsam auf die 40 zugeht! :-)


street life in Udaipur


So, das war's dann erst mal. Bin gespannt, ob und wann ich mich jetzt wieder melden kann. Auf jeden Fall freue ich mich auf den Flug über die Berge des Himalaya's. Mein letzter Flug dahin 1998 war spektakulär!
 
Ja, und Fußball wird dann morgen wieder nix, weil ich um 5.00 Uhr raus muss zum Flughafen. Doof. 


Also bis denne.

15. Juni 2012

Zugfahrt und Udaipur

Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, in Jaipur. Also nun zur Zugfahrt:

Wie kann bloß einer behaupten, dass Zug fahren in Indien so toll ist??? Ist mir ein Rätsel. Ticket buchen ist nervig, Schleppen von Gepäck über Brücken zum richtigen Bahnsteig nervig, stinkender Bahnhof, entsetzliches Gewühle beim Einsteigen, zu enge Mittelwege, drängende Inder, dann das Beste: wohin mit dem Gepäck???? Nichts, aber auch nichts zur Ablage. Natürlich hat man das obere Bett bekommen, also was tun? Klaro: Rucksack hochwuchten AUF's Bett, 2. Rucksack ebenfalls drauf. Tja, und wohin mit einem selber???? Witzig. Also Oma, irgendwie rauf auf's Bett. Nebenbei bemerkt, ich habe: 1. Klasse ac, also air condition, es zieht unfassbar, ist mörderisch kalt und man kann sich kaum retten vor der Eiseskälte des Ventilators. Also irgendwie bin ich oben gelandet, schmeiß mich ÜBER das Gepäck, bin fertig mit den Nerven, bevor es überhaupt los geht. Nach ca. 1/2 Stunde bekommt man 2 Laken und eine Decke hochgeschmissen. Lach mich weg, wie soll man denn DAS bewerkstelligen, wenn man selber einschl. Gepäck drauf liegt, hä? Gesegnet sei nun mein Fleece-Schlafsack!!!! Es gibt doch so Einiges, was ich gepäckmäßig supergut mache. Dieser Sack hat mir schon manches Mal das Leben gerettet. Ich muss ihn mir sogar über den Kopf ziehen, da sonst mein Gesicht einfriert!!!! Ich habe tatsächlich ca. 15 cm Platz für meine Füße, supi! Irgendwie schlafe ich trotzdem ein bisschen und bin um 6.00 Uhr morgens noch so müde, dass ich nicht realisiere, dass ich in Udaipur bin (sagt ja auch keiner), aber nachdem's dann gar nicht mehr weitergeht, bekomme ich dies auch schlaftrunken mit und ab geht's auf Zimmersuche morgens um 6.30 Uhr, klasse.

Ich lasse mich zu einem mir gesagten Hotel bringen, ist nix, also los geht's zu Fuß durch das Städtchen. Aber es ist nicht so groß und ich lande in dem Hotel, in dem ich schon mal war und liege selig im Bett, komplett fertig. Reisen ist manchmal supertoll!!!! :-)
Für Nichtkenner von Zügen in Indien: "sleeper" ist im Gegensatz zu meiner 1st class ac eine der untersten Kategorien, wird sogar von den Indern abgeraten, das zu nehmen, da dann das alles, was ich erzählt habe, hoch 10 ist und die Gefahr ist, dass man bestohlen wird und man schläft 100 % die ganzen Stunden nicht. Zugfahren in Indien ist ja sooo klasse!!!!!

Also das war das Erlebnis mit dem Zug. Ich kann nur raten: Schlafbus nehmen, Doppelschlafplatz buchen und man hat keine Sorgen mehr, ac oder nicht ac kann man sich aussuchen. Bin auch kein Fan von ac, aber bei auch nachts noch 35 Grad finde ich das wirklich dann doch noch besser und man überlebt, nebenbei ist Busfahren noch um Einiges billiger.  

Udaipur ist nur süß, schnuckelig, wenig Reisende unterwegs, nettes Tempelchen, sympathische Leute, eben Rajasthan, wie es leibt und lebt.






Gestern Abend war ich bei der "light show" mit erzählter Geschichte vor dem city palace, Sprache: Hindi :-). Egal, ich wollte für unsere Feier sehen, was das ist. Ich sag euch: klasse und meine Gäste können sich schon freuen. Die Geschichte dieser Stadt wird eindrucksvoll (im September auf Englisch) vor dem partiell unterschiedlich angeleuchteten Palast erzählt. Die Mücken stechen, egal, ist alles stimmungsvoll und schöööön indisch.






City Palace Udaipur bei Nacht




 
Anschließend gehe ich durch's Örtchen zurück, höre Tablar-Klänge aus dem Tempel, zögere, ein Hindupriester gibt mir ein Mini-Watteteilchen, deutet an, (muss irgendwie heilig sein) dass ich mir dies in die Ohren stecken soll, ich gehe in den Tempel und - DAS ist wieder mein Indien, wie ich es liebe: sitze umringt von Rajasthani-Frauen auf dem Boden und lausche den Sitar- und Tablarklängen vor dem "Allerheiligsten". Die Frauen und Mädchen freuen sich, dass ich dort sitze und wir haben alle Freude. Dieses zeigt mir wieder, dass ich in "Meinem" Land bin und dass es DAS ist, was Indien ausmacht, die gelebte Religion, die superfreundlichen Menschen, das Bunte, die Vielfalt. Vergessen ist die blöde Zugfahrt. 
im süßen, kleinen Tempel von Udaipur

Heute mit Rikscha einige Paläste abgeklappert, dachte, ich finde noch das Ein oder Andere, das ich meinen Gästen bieten kann im September. Ja, sicher toll, aber die Preise sind doch happig und das will ich keinem antun. Dennoch muss ich sagen: Ein Abendessen in einem normalen, durchschnittlichen Lokal in Deutschland kostet das Gleiche wie in einem indischen PALAST unglaublicher Schönheit und unglaublicher Lage, siehe Bilder. War eine Stunde im Swimmingpool des Hotelpalastes Fateh Garh, der pure Wahnsinn!


angeblich einer der schönstgelegenen Swimmingpools der Welt

und da durfte ich für eine Stunde rein, bitte nicht fragen, was DAS gekostet hat :-)


und endlich mal ein roter Teppich für mich, wurd ja auch mal Zeit 

es ist so heiß, dass mein Rikscha driver sich am Straßenrand kostenlos Wasser holt, diese Sache finde ich mal wieder klasse, dass das der Bevölkerung angeboten wird








und noch ein Palast, in dem ich gegessen habe, sagenhaft




Nun hab ich heute endlich alles geklärt und morgen werde ich die Weiterfahrt abklären. Denke, ich nehme Nachtbus nach Delhi und dann, wenn's klappt, gleich am nächsten Tag Flug nach Ladakh in den Himalaya. Mal sehen.

falls es regnen sollte, werden wir hier innen feiern, sonst natürlich auf der tollen Terrasse mit einer Wahnsinnsaussicht auf den Lake Pichola


Ach, und Fußball! Ja, erstens ging es mir in der besagten 2. Fußballnacht ziemlich schlecht, so dass ich das Spiel eh nicht überlebt hätte und zweitens funktionierte der Fernseher nicht in meinem Zimmer, obwohl Chef noch vorher mit riesigem Messer daran herumgefuhrwerkt hatte (was auch immer er gemacht hat :-)), Ergebnis war nur Schnee!!!! Am nächsten Tag gleich ins Internet und Ergebnis recherchiert! Supi!





10. Juni 2012

Hitze und Fußball in Delhi

Dass ich dieses 1. Deutschlandspiel überhaupt überlebt habe, ist schon ein Wunder! Wenn die so weiter spielen, kriege ich noch einen Herzinfarkt und bis zu meinen Geburtstag schaffe ich es nicht mehr. Also - Jungs, strengt euch an und bietet uns nicht noch mal solch eine dramatische letzte halbe Stunde!

es ist sage und schreibe 0.15 in Delhi als das Spiel beginnt, 
ich werde immer aufgeregter im Bett und japse nach Luft,
und kann dann um 2.00 Uhr natürlich nicht mehr 
schlafen, aber um 7.00 Uhr muss ich raus zum Bus nach Jaipur, my goodness!!!


Zurück zum Ernst! :-) Shivom holt mich also ab und wir düsen mit seinem Motorrad durch Delhi. Ich möchte die unterschiedlichen Tagesempfindungen so beschreiben: 
Meine Zehen dampfen in der Mittagshitze, es fühlt sich an, als ob ein Föhn aus ca. 10 cm auf Stufe 3 (eigentlich viel höher, es sind geschätzte 48 Grad) direkt auf meine Zehen gehalten wird, sie und ich dampfen bzw. es schmerzt richtig, man kann diesem Föhn nicht ausweichen. Abends fühlt sich das Ganze so an wie Föhn Stufe 2 (ca. 40 Grad) und nachts Stufe 1 (ca. 35 Grad).  Man wird gebraten, ich bin erstaunt, dass ich noch keinen Kollaps bekommen habe. Shivom stöhnt eigentlich noch mehr als ich :-), da er sich natürlich tagsüber normalerweise im Juni/Juli nicht draußen aufhält, mir zuliebe nimmt er diese Tortur jedoch auf sich, toll! 

Hanuman's Tomb (also Grab)

Lotus Tempel

Es ist Samstag und die indischen Besucher strömen trotz Hitze hier hin!

Abends fahren wir zu seiner Familie. Sie leben alle, wie das in Indien und Pakistan so ist, im sogenannten family joint system. Aber sie haben gehobenen Standard, d.h. Shivom hat mit seiner Frau einen eigenen Raum, die Eltern einen, sein Bruder mit Frau einen und deren 2 Kinder einen Extraraum. Dazu kommt dann ein gemeinsames Wohnzimmer, eine gemeinsame Küche und Toilette mit Dusche. Das ist schon Luxus! 

Was mir bei dem Ganzen natürlich nicht gefällt, ist, dass die Schwiegertochter, also Shivom's Frau, die "Dienerin" seiner Mutter ist. Tja, so war es immer und so ist es auch heute noch in ganz Indien und besonders natürlich in Pakistan. Sie sitzt auf dem Sofa und kommandiert herum - und alle springen. Die supernette junge Frau kocht, bedient, räumt ab, aber strahlt dabei.
Na, da hätte ich ja einen tollen Lenz zu Hause, wenn ich auch so verfahren würde!!! :-) Muss das Ganze tatsächlich mal überdenken, ich sollte diese Sitte mit nach Hause bringen, brüll!!!!
Was wohl meine Söhne bzw. Schwiegertöchter dazu sagen würden? Bin mir da nicht so ganz sicher......
Aber ersthaft: Man hat Respekt vor den Alten, was bei uns leider des Öfteren KEINER mehr hat und man benimmt sich in Deutschland oft sehr schlecht Müttern, Schwiegermüttern, älteren Menschen  gegenüber, was beschämend und ein Disaster ist.

Nichtsdestotrotz bin ich von der Familie begeistert und sie freuen sich alle sehr, dass ich so kommunikativ bin und viel von zu Hause erzähle, sie hängen an meinen Lippen und ich lerne auch viel. Ein toller Abend, ich bin wirklich ganz entzückt!!

Shivom setzt mich in eine Riksha und ab geht's ins YWCA zum Fußball. Rest siehe oben :-). 


mein netter Begleiter für einen Tag

die Mutter schaut wirklich streng, ist aber eigentlich ganz nett. Der 11-jährige Neffe Shivom's ist niedlich, er lernt seit 4 Wochen Deutsch und begrüßt mich mit "Guten Tag", ich könnt ihn knudeln!

Nun bin ich in Jaipur, tolles Hotel und morgen geht's zur Begutachtung von ein paar Restaurants für Rosi's Geburtstag im September, will doch eine gaaaanz tolle Location für sie und uns finden. Meine Feier-Location in Udaipur kommt ein paar Tage später dran - wenn ich dann noch lebe :-).


9. Juni 2012

Ankunft in Delhi


 UND LOS GEHT'S NACH GOOD OLD INDIA!

 Up up and away, WONDERFUL for Annette!


 Bye bye Germany for a long time, Frankfurt natürlich im Regen....

Flug na ja, eben lang und nervig, aber irgendwie übersteh ich auch das wieder mal, um 3.30 Uhr nachts Landung in Delhi. Taxidriver wartet bereits auf mich und um 5.00 Uhr bin ich dann endlich im Bett. 6 Stunden wundervoll geschlafen und die Welt ist wieder einigermaßen in Ordnung. 

 Erst bis Abu Dhabi, dann 3 Stunden Warterei und dann noch mal 3 Stunden nach Delhi

Ich bin erstaunt über den sagenhaft tollen, neuen Airport in Delhi

Railway Station Delhi

das ist doch mal wieder typisch für die Inder. Damit entschuldigen sie das ganze bauliche Chaos auf den Straßen, ich könnt mich kugeln vor Lachen

Ja, da bin ich also – in Delhi. Es kann losgehen mit der aufregenden Tour durch „MY INDIA“. 

Himanshu holt mich nachmittags hier im YWCA ab und wir besorgen zusammen meine ganzen „Verbindungen“ zur Welt, also SIM-card für’s Telefon und SIM-card für’s mobile Internet. Bin wirklich riesig froh, dass ich eine nette (und süße) Begleitung habe, da ich das sonst nie in solch einer kurzen Zeit erledigt hätte. Bei der Gelegenheit finden wir auch beide eine tolle, super zentral gelegene Unterkunft in Delhi, die weitaus besser ist als die momentane. Weiß, also, wo ich das nächste Mal nächtigen werde.


  Delhi, wie es leibt und lebt...

Es ist heiß, ja sehr heiß, aber ich scheine Glück zu haben, es ist bewölkt und man erzählt mir, dass letzte Woche 48 Grad hier herrschten (ich vermute jetzt so um die 40, 43) und es jetzt verhältnismäßig „kühl“ sei. Na ja, ist Geschmacksache, ich find’s jedenfalls zu heiß und ich bewege mich recht langsam um’s Zentrum, den Connaught Place, alles schön chaotisch wie immer. Die Straßen, Wege aufgerissen, um sie dann Monate so liegen zu lassen und die Fußgänger darüber stolpern zu lassen.
Am Abend hatte ich im Vorfeld ein Treffen mit den „couchsurfern“ (wer’s nicht kennt, bitte nachschauen im Internet) 11 junge Leute, überwiegend Männer hatten sich gemeldet und wollen mir nun Delhi zeigen bzw. mit mir zum dinner gehen. Ende vom Lied: Um 19.00 Uhr ist kein einziger hier.  Brüll, lach! Ich telefoniere meine Liste durch und es stellt sich raus, dass einige an der falschen Adresse des YWCA sind, da es insgesamt 3 verschiedene Häuser gibt und sie natürlich woanders stehen. Es dauert eine Weile und es trudeln 4 Leutchen ein, 1 Pärchen aus Malaysia, auch couchsurfer und 2 Inder, allesamt sehr nett.  Einige Andere wollen noch nachkommen und inzwischen finde ich die Telefoniererei absolut nervig. Aber so sind sie eben auch, die Inder....
Man sagt mir, dass viele der Leutchen auch nicht so gerne in einer Gruppe mit mir essen gehen wollten, sondern eben alleine mit mir und ihr Interesse an diesem Treffen wohl stark nachgelassen hätte, nachdem sie gelesen haben, dass es ein großes Treffen werden sollte. Ach so ist das!!!! Na, hätte ich mir ja denken können. Aber egal, wir fahren mit Jeet Singh (ein Sikh, supernett) zum Gate of India 



tolle abendliche Atmosphäre, anschließend auf Wunsch der malaysischen couchsurferin in eine „canteen“. Wir können uns nicht unterhalten, zu laut, wirklich eine „indische Kantine“ und wir anderen finden es nur entsetzlich, aber dafür ist es billig, was wohl der Grund für diese Entscheidung war. Nun denn, wir überstehen das, gehen anschließend noch ein bisschen spazieren und das Pärchen will zurück. Ok, wir Anderen haben uns inzwischen vermehrt und sind jetzt 3 Männer und ich. Wir gehen in eine süße Rodeo-Bar am Connaught Place und es wird gemütlich und klasse, ich bin erst spät nachts zurück.

Heute will ich Busticket nach Jaipur für morgen besorgen und Shivom will mich zu seiner family mitnehmen. Aber dann reicht’s auch wirklich mit Delhi....