25. August 2012

Fotos der Tour von Leh nach Keylong

Ich habe mich beim letzten Post vertan. Diese unten gezeigten Bilder gehören zuerst unter den letzten Bericht. Dann kommt Part 2 und der unten stehende Bericht. Bitte die Fotos aus dem letzten Post dazu betrachten. Ich hoffe, ihr versteht :-)

Post vom 20.08.2012

Ich bin immer noch nicht fit, aber ich will auch weiter. Also - wieder entsetzliche Zeit zum Aufstehen: 3.00 Uhr in der Früh. Mit Taschenlampe und schwerem Gepäck (nach meiner Feier wird's leichter) geht's mit einem ebenso entsetzlichen Bus für 2 Stunden von Keylong zum Umsteigepunkt.  Bus natürlich wie immer total überladen und ich hoffe, dass ich nicht das gleiche Schicksal erleide wie die Leute in dem vor 2 Wochen abgestürzten Bus direkt hier in der Nähe (bereits berichtet). Er hält an dem geplanten Junction Point in the middle of nothing. Ich suche den Ort, es gibt keinen, sind nur 2 kleine Essbudenzelte vorhanden. Es heißt, ich solle warten, bis endlich der Bus von irgendwoher käme und er sei dann total überfüllt. Bin natürlich wieder die Einzige, die dort wartet. Es ist inzwischen 8.00 Uhr (also immer noch in der Früh), kein Bus kommt. 

Viele Laster treffen ein und warten an der Straße. Ich beobachte, wie eine local Frau einen Fahrer etwas fragt und sie steigt in den Laster ein. Oh, denke ich, DAS wär's doch noch! Also jachte ich hin und frage den Fahrer: Kasa?? Er bejahrt und ich natürlich nix wie hin. Erst später erfahre ich, dass es in ganz Indien den LKW-Fahrern verboten ist, Ausländer mitzunehmen, da die Gefahr zu groß ist, dass der Fahrer einen Unfall baut. Ich schmeiße mein Gepäck in den Frachtraum und steige vorne ein. Die local Frau kann ein bisschen Englisch und wir sind beide happy, dass wir mitgenommen werden. Der Fahrer spricht kein Englisch, aber ist sehr freundlich. Ich frage ihn gleich mit Hilfe meiner Mitfahrerin aus nach LKW-Accessoires und wo ich diese bekommen kann. In Leh hatte ich bereits versucht, diverse Aufkleber, Lampen etc. etc. für meinen Bus zu Hause zu bekommen. Nicht möglich, entweder man versteht nicht, was ich meine oder es gibt keine Shops. Aber auch der Fahrer meint nur: Painter! Witzig. Dann muss ich schon einen "Painter" nach Deutschland einfliegen lassen.... Aber er hat schon Recht, die Laster haben eigentlich weniger Aufkleber, sondern sie sind alle angemalt. Mal sehen, ob ich in Delhi Aufkleber o. ä.  finden werde. 

Die Fahrt ist natürlich der absolute Hit. Es geht NUR über Geröll, Wasser und noch mal Geröll. Aber das dollste ist natürlich die nicht vorhandene Federung des LKW's. Es ist wirklich nicht zu fassen: Obwohl ich mich mit beiden Händen am Dachgriff festhalte, fliege ich hin und her. Aber ich find's (zuerst) soooo klasse und ich bin stolz wie Oskarine, dass ich endlich mal in einem richtigen Truck sitze und NICHT in den Touricars. Wenn ich zur Teepause und Lunch aussteige und Touris, Motorradfahrer einschl. sämtlicher LKW-Fahrer mich staunend betrachten, kann es nicht schöner sein als aus dem schönsten, teuersten Cabrio der Welt auszusteigen. Ich fühl mich phantastisch. So geht es insgesamt mehr als 7 Stunden. Das Vergnügen lässt jedoch von Stunde zu Stunde mehr nach, da ich allmählich meine Knochen und meinen steifen Nacken spüre. Ich lade Fahrer und Beifahrer (die Spiti-Frau ist bereits ausgestiegen) zum Mittagessen ein, was sie auch dankend annehmen und heimlich stecke ich dem driver 100 Rs in die Hosentasche (er sagt auch nichts, finde ich gut, also alles sehr diskret). Es sind sehr viele Motorradfahrer (mit Begleitfahrzeug für Gepäck einschl. Mechaniker, pah, was für ein Abenteuer....) aus diversen Ländern unterwegs, wie übrigens inzwischen im ganzen Himalaya. 

Wir kommen an die "Grenze" zum Bundesland Spiti. Die Gegend unterscheidet sich nur wenig von dem übrigen Himalaya, ist natürlich aber klasse. Es erfolgt wieder eine Passkontrolle und ich erfahre, dass wir nun in einem Landschaftsschutzgebiet sind und keine LKW's mehr fahren dürfen. Mist, also muss ich doch einen "Tourist Bus"-Driver fragen, ob er mich die letzten 52 km mitnimmt. Er sagt sofort. Diese 52 km dauern dann immer noch mehr als 2 Stunden. Mir geht's inzwischen immer schlechter, ich friere wie verrückt vor Erschöpfung und Erkältung. Irgendwie kommen wir in Kasa an, es regnet und es ist wieder ein Fest - wie ich diese Feste allmählich Leid bin, da der Bus nicht ins Zentrum hineinfahren kann. Also heißt es, durch Matsch, Regen mit Gepäck den Berg hinauf zu latschen. ( Ich finde Kasa einfach NUR schrecklich - was sich dann auch die nächsten 2 Tage nicht ändern wird. Ich frage mich: Was schwärmen die bloß alle von Spiti, ich kann's bis jetzt nicht verstehen.)Ich denke, ich schaff es einfach nicht mehr, so kaputt bin ich. Aber irgendwie geht's dann doch noch. Ich finde ein Hotel mit weißen, sauberen Laken, wie ich es hier in Indien lange nicht mehr gehabt habe und bin happy. Aber es gibt kein Wasser - Spiti liegt im tiefsten Hinterland Nähe chinesisch/tibetische Grenze und mit der Versorgung ist es nicht weit her. Ich schmeiße mich also ungewaschen ins Bett, egal, Hauptsache Bett. Ich friere inzwischen wie ein Schneider und fühle mich dermaßen schlecht, dass ich nicht weiß, was passieren wird. Ich habe mir doch zuviel zugemutet mit den tage- und stundenlangen, anstrengenden Fahrten. (Ich will es einfach nicht wahrhaben, dass ich nicht mehr das gleiche Pensum schaffe, wie in den Jahrzehnten zuvor :-)) Ich schlafe 15 Stunden und morgens habe ich große Kreislaufprobleme, Fieber, Durchfall, Erkältung. Also das ganze Programm. Ich überlege, zu einem Doktor zu gehen, aber ich will noch einen Tag warten und schmeiße mir Kreislauftabletten rein. 
An Unternehmungen, also Klöster anschauen, nicht zu denken. Ich habe überhaupt keine Kraft und es dreht sich alles. Und das in diesem Sch....Ort. Aber immerhin scheint am Morgen die Sonne. 
Internet bzw. WiFi gibt's natürlich auch nicht. Tja, das ist der Preis der Abgeschiedenheit. Und dann noch: Von wegen es sind wenig Touris hier! Jetzt endlich weiß ich, warum die Israelis hier zu 95 % vertreten sind (in Ladakh "nur" ca. 65 % der Touris): Hier kommen sie billiger an Stoff und überhaupt ist alles noch billiger als in Leh. Benehmen wie überall:  Mädchen halbnackt auf "coolen" Motorrädern mit "coolen" Israeli-Männern, ebenfalls habnackt. Kommentar? Nein, überflüssig.

Mal sehen, ob ich morgen ein Taxi bekommen kann, um mir die beiden Klöster hier in der Nähe anzuschauen, noch eine Übernachtung und dann mit Taxi zu dem größten und bekanntesten Kloster in Spiti bzw. ganz Indien, kommt direkt nach dem (Dalai Lama) Potala-Palast in Lasa, Tibet. Aber morgen erst mal Permit für die Fahrt nach Spiti besorgen, denn wieder Sperrgebiet, weil so nahe an Tibet dran. 



ein Abschiedsfoto mit meinen Gasteltern für 8 Wochen,
dem netten "Ziehsohn" und dem franz. Pärchen
Es geht über den Taglangla, immerhin 5325 m hoch
Es immer wieder schön, die Busse näher zu betrachten
Blick von meiner Terrasse aus in Keylong
und zur anderen Seite, Wetter ist toll
oben mein Hotel und Zimmer mit Aussicht
Es werden wieder günstig Zähne angeboten....
Die Frauen sind hier schon wieder anders gekleidet als in Ladakh
süß, nicht wahr?
es sind auch viele indische Gäste in Keylong zum Dorffest gekommen.
Ich habe inzwischen auch insges. 4 Shalwar Kameez!!!!
Kein Wunder, dass ich soviel Gepäck schleppen muss. 
Seht ihr die Schneefrau? Sie wird  "Lady of Keylong" genannt.
Man kann sie deutlich erkennen, sie schreibt gerade ein Buch....
Kinder sind immer sooo schön zu fotografieren
Gegend um Keylong
von der Terrasse aus am Abend

Bollywood am Abend auf der Bühne.
eine tolle Atmosphäre bei angenehmen Temperaturen.

Von Leh nach Keylong ins Kullu-Tal und weiter nach Spiti

Da bin ich wieder. Bin jetzt in Shimla, nur noch 10 Stunden Busfahrt von Delhi entfernt und es schüttet und schüttet und....., (mein erster Dauerregen seit 3 Monaten) somit also auch nicht mehr so ganz weit weg von Jaipur und Udaipur :-).  Um es vorweg zu nehmen: gesundheitlich wieder einigermaßen ok, physisch noch nicht so ganz wieder, was  ihr verstehen werdet, wenn ihr meinen neuesten Post lesen werdet (Dramatik im Himalaya), der heute oder morgen nach den 2 anderen Posts kommen wird. Hab mich von dem gestrigen Tag noch nicht erholt.


Post vom 18.9. 
Nun will ich euch die Geschichte erzählen von einer mal wieder gewaltigen Bustour durch den Himalaya von Leh nach Keylong und den anschließenden Komplikationen. 

Es geht also um 4.00 Uhr morgens in Leh los. Es ist ausschließlich ein Touribus, kein local bus. Vor 7 Jahren war das noch ein ganz normaler local bus mit Einheimischen UND Touris. Ok, da muss ich durch. Dafür hab ich einen einigermaßen guten Sitz neben einem 16 Stunden schweigenden Chinesen! Die ca. 350 km lange Fahrt ist überwiegend NICHT asphaltiert, es wird also - wie schon gewohnt - über Geröll, durch recht tiefe Wasserfurchen und natürlich endlose Steinwege gerumpelt. Es geht an tiefen Abgründen vorbei. Besonders wird es am Abend interessant, als man nicht mehr die Hand vor Augen sieht. Ich denke natürlich automatisch an den gerade total überladenen, abgestürzten Bus (ca. 300 km entfernt), in dem 56 Inder gestorben sind, was mich nicht gerade beruhigt). Manchmal geht es millimeterweise an TATA-Trucks vorbei. Irgendwie erreichen wir tatsächlich nach mehr als 15 Stunden um 21.00 Uhr Keylong, 3.000 m hoch. Die meisten Leute haben den Bus mit einer Übernachtung hier gebucht und wollen am nächsten Morgen weiter nach Manali (DER Kiffer- Abhänge- und Touriort schlechthin, den ich natürlich - wie alle "In-Orte" meiden werde). 

Mir wurde gesagt, dass der Bus (wie bei meiner letzten Himalaya-Tour auch) direkt im Zentrum von Keylong halten würde und ich mir dann ein entspr. Gästehaus suchen könne. Wo hält er letztendlich im Regen? Außerhalb und oberhalb des Ortes, wo man nichts außer dunkelschwarzer Nacht sieht.  Man hat die Auswahl zwischen einem (recht teuren) Hotel und (recht passabel eingerichteten) Zelten. Ich bitte höflichst den Busfahrer, mich und einen Franzosen zum vereinbarten Ziel zum Busbahnhof zu fahren. Danach folgt sage und schreibe eine ganze Stunde Diskussion VOR dem Hotel im Regen mit diversen Männern. Der Hotelbesitzer weigert sich, mir bzw. uns zu helfen, die Anderen unternehmen auch nichts und stehen nur dumm rum. Wir werden minütlich unleidlicher. Man muss sich vorstellen: Wir haben 15 Stunden anstrengende Fahrt hinter uns, wenig gegessen und sind komplett kaputt und wollen nur noch eins: ins Bett. Nach einer halben Stunde resigniert der Franzose und nimmt ein Zelt (aber er fährt ja auch mit dem gleichen Bus am nächsten Tag weiter nach Manali). Ich gebe NICHT auf! Ich lasse mich nicht zwingen, in einem von der Buscompany arrangierten Hotel bzw. Zelt zu nächtigen, da ich 1. als Einzige, NICHT am nächsten Morgen um 7.00 Uhr mit dem Bus weiterfahren werde und 2. dort einfach NICHT übernachten will. Der Franzose bemerkt nach einer Weile, dass ich immer noch vor Ort bin und schaltet sich ein: Wie kann man eine Frau alleine nachts im Regen stehen lassen und sie nicht zum vereinbarten Punkt bringen? Mir wird gesagt, dass alle Hotels im Ort belegt seien und ein Festival dort stattfinden würde, was, wie sich später rausstellt, sogar stimmt, da indischer Independence Day ist. 

Letztendlich bringen mich 2 Männer zu Fuß mit meinem Gepäck auf den dunklen Weg ins Nichts. Ich latsche/klettere mit Taschenlampe und Restgepäck in den ca. 200 m tiefer gelegenen Ort - im Matsch, Regen usw. Unterdessen schimpfe ich wie ein Rohrspatz. Ergebnis: Tatsächlich auf Grund des Festivals: 1. Hotel voll, 2. Gästehaus voll usw. Auf keinen Fall gebe ich klein bei und kehre in das ursprüngliche Hotel zurück. Ich bin so kaputt, dass ich nicht mehr will und mich in einem klitzekleinen Restaurant einfach zu 2 Indern setze und sage: so, hier bin ich und hier bleibe ich, dann schlaf ich eben auf dem Tisch. Jedenfalls bewege ich mich nicht mehr von hier weg heute Nacht (inzwischen 22.30 Uhr). Die Inder sind junge ärchäologische Wissenschaftler, die ein paar Wochen in Keylong vor Ort sind. Sie meinen, ich scherze nur (aber dann merken sie doch, dass ich es Ernst meine :-), wir unterhalten uns toll - ich habe immer noch kein Quartier. Inzwischen lache ich nur noch und denke: irgendwas werden die schon mit mir veranstalten.... und tatsächlich. Sie telefonieren für mich rum und haben ein Quartier bei einer Kollegin gefunden - aber  - das Hotel weigert sich, mich in ihrem Zimmer schlafen zu lassen, klasse! Wir rennen in der Nacht im Matsch mit meinem Gepäck herum - und nach ca. einer 3/4 Stunde - nachdem sie dem Hotelbesitzer eine Story erzählt haben, dass ich ihre Kollegin - ebenfalls Wissenschaftlerin (so schnell kommt man zu Ehren :-)) - sei usw. usw. bekomme ich tatsächlich die letzte Ecke in dem Hotel. Egal, ich bin froh, die beiden sind entzückt, dass sie mir helfen konnten, und ich liege endlich nach inzwischen 22 Stunden in einem BETT.  Ich finde die ganze Situation inzwischen voll zum Lachen, ungewöhnlich und abenteuerlich. Irgendwie schlafe ich in der Kaschemme. 

Am nächsten Morgen - ich wache auf und glaube es nicht: ein Traum von einer Umgebung, ein sagenhaftes Örtchen, ein tolles Hotel mit tollen Zimmern und einer wahnsinnigen (Alpen-)Landschaft drum herum. Irre. Ich bekomme sofort ein neues Zimmer mit Aussichtsterrasse und bin nur noch happy. WAS für eine aufregende Tour. 
Das Festival ist den ganzen Tag am Gange, Eisverkäufer, Klamotten-, Schmuckstände  - alles ganz so wie bei uns auf einem Fest. Süße Kids, nette Leute usw. Ich bin selig wie schon lange nicht mehr. Der Weg, den ich gehe, ist doch richtig. 

Am Abend treffe ich einen indischen Ingenieur wieder (1 Jahr in Deutschland gewesen - ach - und er kennt die Messe in Hannover und schwärmt von DER tollen Organisation bei der Messe, von Hannover,  Berlin und dem gesamten Land (5 Ausrufezeichen  - na ja.....ihr kennt ja meine Meinung dazu.....lach), der auch im Bus war und entgegen ursprünglicher Planung hier geblieben ist. Wir verstehen uns prächtig und ich erzähle ihm, WAS Deutschland und seine Bewohner wirklich ausmacht und wie man dieses zu betrachten hat.  Wir bleiben von Minute an den restlichen Abend zusammen, gehen zum Festplatz und schauen uns (sogar als special guests, weil er Staatsbeamter ist und wir dadurch - eben Indien wie es leibt und lebt - Sonderplätze bekommen. Es werden supersüße, romantische, indisch-kitschige Bollywoodsongs geschmettert. Die Besucher, vor allem aber die männlichen Inder schauen fasziniert dem Spektakel zu und tanzen (die Frauen nicht). Meine Begleitung ist begeistert und ich ebenfalls, da ich die indischen Lieder auch sehr mag. Nach ein/zwei King Fisher-Bieren anschließend im Restaurant, liege ich (halbdune, aber happy :-))spät nachts im Bett. WAS passiert einem nicht alles in Indien!!!! WAS sind das alles für Widersprüche: zuerst Ärger und große Katastrophe, dann unendlich tolle Umgebung, nette, hilfsbereite, intelligente Menschen, tolle Gespräche, Feste. Ich weiß wieder, WARUM ich das Land und seine Bewohner so mag. 

Ich möchte eigentlich nur 2 Nächte hier bleiben, habe mich aber dermaßen auf der Bustour erkältet, bin richtig krank mit Gliederschmerzen und allem drum und dran, so dass ich nicht weiter kann. Ich treffe ein junges, deutsches Pärchen, die 10 Monate in Indien umher reisen und wir hängen zusammen ab. 
Ich hoffe, dass ich morgen weiter kann, bin mir aber nicht sicher. Es geht mir doch recht schlecht und für diese erneute Bustour (insgesamt wieder mind. 10 Stunden ab morgens 4.00 Uhr) muss ich fit sein. Wir werden sehen, wann's weiter geht....

Das nette Pärchen gibt mir ganz persönlich Mut: KEINE Möchtegern-Heiligen, KEINE "Volunteersüchtige" sondern mutige, studierte, abenteuerlustige, KRITISCHE, junge Leute von 26 und 27 Jahren, die das Leben und Arbeiten in unserer deutschen Zwangsgesellschaft satt haben und nach neuen Wegen suchen - und das Alles OHNE "heilsuchende und Helfer-Ambitionen". Sie meinen: DAS kann es doch nicht sein: Für den "Rest" ihres noch so jungen Lebens in der deutschen, stupiden, lust- und freudlosen, immer stressigeren, fremdbestimmten, beruflichen Umgebung zu malochen!! DAS gibt Hoffnung! Ich wünsche mir, dass die gesamte Generation der 20-Jährigen neue Wege beschreitet, die esoterische New-Age-Phase der derzeitigen 40/50-jährigen Altersgruppe nicht mitmachen wird, auf der Suche nach neuen Lebensmodellen bleibt, kritisch gesellschaftliche Entwicklungen betrachtet und nachdenklich und mutig bleibt.

"Mein persönlicher Truck"

Umsteigeort nach Spiti, wo ich den obigen Truck "auftue"
alles supernette Truckfahrer, die sich freuen, dass ich mit dem links sitzenden Fahrer unterwegs bin

der örtlich "ansässige" Lama, lebt im Zelt inmitten von viel nature und sonst nix

meine nette Mitfahrerin im Truck, die vor Ort ihr "Hotel" hat
(ein Zelt mit Schlafplätzen und Restaurant, süß)
So sieht die Piste aus

ich hoffe, man erkennt das gewaltige Wasser auf den Bergwegen
mein netter Truckdriver
aus dem Truck heraus. Es geht immer am Fluß lang
diese Augen will ich auf meinem "Truck" haben
irrsinnig schöne Landschaft

Truck und Landschaft 
Endlich Spiti, wieder andere Landschaft
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ich sitze am Steuer, was man aber leider nicht sehen kann,
IM Truck, ein irre tolles Erlebnis,
wenn's mich auch 3 Tage Durchfall, Erkältung, Fieber kostet

8. August 2012

Abschied von meinen Freunden und auch bald von Leh



Michelle (Frankreich), Gonbo (unser Zimmervermieter),
Lorence (Frankreich), Veronique (Frankreich) Jean
(Kanada, ursprünglich Frankreich, Bruder von Veronique)
Eva aus Polen ist leider nicht auf dem Bild zu sehen.

Es ist ja soooo traurig. Nun waren wir 4 Wochen alle zusammen (ich 7 Wochen bis jetzt), haben uns super verstanden und nun fahren so langsam alle wieder nach Hause. Heute ist Veronique abgedüst, morgen Jean und in 2 Wochen Michelle und Lorence. Dann muss ich mich wohl auch so langsam auf den Weg machen. Denn wenn man so schöne Stunden und Tage verbracht hat, dann fühlt man sich nur einsam ohne die netten Leutchen.

Aber ich will und muss eh so langsam los - denn ich weiß nicht, WIE mein Weg nach unten (damit meine ich Delhi) verlaufen wird, und zwar auf Grund von Erdrutschen. So langsam zieht offensichtlich der Monsun auch hier ein und wir haben morgens Regen und es ist recht kalt. Und da ich über das Spitti-Valley fahren möchte (angeblich die gefährlichste Bergroute von ganz Indien), sollte ich mich sputen, denn es kann jederzeit passieren, dass ich irgendwo unterwegs stecken bleibe.

Also geht es nun am 15.8. (wenn Strecke nicht gesperrt ist wie vor 2 Tagen) nach Keylong, erst mal die ersten 15 Stunden Busfahrt, auweia! Aber ich freu mich jetzt auch auf Veränderung - dennoch fällt der Abschied schwer. Hier in Leh könnte ich noch Monate bleiben.....





Mein neuer Busname :-)


Diese Collage hat mich Stunden gekostet....(weil das "Q" in dem Schriftdesign nicht vollständig geschrieben war. Also musste ich es per Strich ergänzen und mit dem neuen Power Point bin ich noch nicht so ganz vertraut), aber ich habe ja, Buddha sei gelobt, I-Photo von Apple auf meinem mac und damit geht alles soooo prima (nie wieder einen anderen Computer). Das Resultat freut mich und euch auch hoffentlich. SO steht es also bald auf meinem Bus in Germany. Und hier ist auch alles RICHTIG geschrieben, nicht, wie auf dem Laster eine falsche Schreibweise des Wortes RUPSHU. 

Es grüßt euch alle bis in ca. 2 Wochen
Eure QUEEN OF RUPSHU VALLEY


5. August 2012

Dalai Lama in Leh

Teaching des Dalai Lama am 4.8.2012


ich kann nicht schätzen, wie viele Leute an diesem Morgen auf dem Platz sind 
















Wir machen uns um 6.00 Uhr morgens mit dem kleinen Auto unseres Ladakhi-Hausbesitzers auf denWeg. Da natürlich Stau ist, brauchen wir für die 10 km doch eine ganze Stunde. Es regnet und ist kalt , das erste Mal seit Wochen. Ich habe mir extra einen Schirm gegen die Sonne und nicht gegen den Regen gekauft. Aber egal, so brauche ich ihn auf jeden Fall. Da der Dalai Lama immer möchte, dass wir alle sitzen, muss ich mich natürlich auch in die Pfützen auf eine Plane setzen, dort wo alle Ausländer platziert worden sind. Aber - es ist ein sehr guter Platz, direkt links neben der Bühne. Und mir gelingen recht gute Fotos.
Wir sind gerade angekommen und es erscheint der große Mann, bescheiden wie immer.

Ein Teaching ist eine lange Rede (in unserem Fall 3 Stunden). Wir haben Glück, die Rede wird simultan in Englisch übersetzt und man kann alles einigermaßen verstehen. Dennoch ist Unruhe durch ständiges Gehen und Kommen unter den Ausländern, so dass ich doch nicht die ganzen Zusammenhänge mitbekomme, was sehr bedauerlich ist. Wie immer lächelt er allen zu, sein Blick ist auch ab und an auf uns gerichtet.
Er spricht über den Buddhismus und darüber, dass seine internationalen Besuche in aller Welt keine  "Missionstouren" seien. Er vergleicht Religionen mit Medizin und dass jeder Mensch eine andere Medizin für sein persönliches Wohlbehagen brauche. Er erwähnt den Islam und dass wir auch von dieser Religion einiges lernen könnten so wie auch umgekehrt.
Man solle auch in der philosophischen Lehre des Buddhismus und bei jeder Rede/teaching eines hohen Lama's kritisch bleiben. Niemals sollen wir alles Gesagte einfach so  hinnehmen. Er spricht über Karma, was ich leider akustisch dann doch nicht richtig mitbekommen habe. Ich versuche, eine DVD oder von seiner bzw. seinen Reden zu bekommen. Er scherzt ab und an und erzählt von Freunden, die dies und das gesagt haben. Es ist gerade so, als ob er jeden Einzelnen persönlich anspricht.

Ich muss es noch einmal sagen: WAS für ein Unterschied zu unseren entsetzlichen, furchteinflößenden, negativen, deprimierenden Religionen (hauptsächlich natürlich die katholische Lehre) in Europa und der Welt. Man kann nur entsetzliche Wut auf unsere nichtsnutzigen Kirchen-Despoten- und Fürsten bekommen, die nur Schaden und Vernichtung in allen Ländern anrichten - und besonders der Typ in Rom.....

Ich bin völlig durchweicht nach 3 Stunden und mache mich genau 15 Minuten vor Schluss auf den Weg, weiß nicht, wie ich zurück kommen kann. Alle Busse, Taxen, Gefährte diverser Art sind überfüllt, keine Chance. Ich gehe die ersten 2 Kilometer und denke, na, DAS wird ja ein langer Weg werden. Plötzlich hält ein local car an und ein netter, älterer Ladakhi öffnet die Tür und nimmt mich und später noch 2 andere Heimkehrer mit und bringt uns nach Leh. Toll, wieder ein aufregender und lehrreicher Morgen. 

Ausflug ins Rupshow Valley zum Lake Tso Moriri

Meine Lieblingsbilder unserer 3-tägigen Tour zum 280 km entfernten und 4.500 m hoch gelegenen  Tso Moriri zuerst. Der See liegt nicht weit von China/Tibet entfernt, ist also Grenz- und Militärgebiet, dadurch müssen wir ein gesondertes Permit haben. 
Ich sprenge mit den großen Bildern meinen von mir gewählten Rahmen, aber dieses Mal muss es sein, weil ich euch die Bilder so groß wie möglich zeigen möchte. 


DAS Bild muss man erklären:
Von vorne betrachtet sieht die Sache so aus:
erst Erde, dann Salz, dann See, in dem sich der Reihe nach spiegeln:
die Wolken, der Himmel, die schneebedeckten Berge,
die hügelige Bergkuppe.
Der blaue Streifen Wasser ist eigentlich kein Streifen, sondern der See geht bis vorne hin.
Ich habe noch niemals solch ein eindrucksvolles Spiegelbild in einem See gesehen. 
Auch das habe ich noch nicht gesehen: solch eine Vielfalt von Brauntönen im Abendlicht

Unser wahnsinnsabgewrackter Bus

Holzbalken werden auf den Bus geladen
natürlich hat man nicht daran gedacht, dass die Hölzer auch irgendwie auf dem Truck befestigt werden müssen.
Man findet nach 20 Minuten ein paar "Fäden". Kommentar überflüssig....India......

ich schaue in den hinteren Teil des Busses,
es ist wirklich alles drin: angefangen von Fässern mit Öl, Benzin, Gemüse, Hühnern usw. usw. 
Und so sieht das Prachtstück von außen aus...
mit Loch im hinteren Teil.....
....und einem Wahnsinnsreifenprofil
Der Salzsee von oben auf der Hinfahrt am Nachmittag in anderem Licht, auch toll, aber kommt an das
obige Spiegelbild nicht heran
unterwegs zum Tso Moriri
und da ist er nun endlich -  Lake Tso Moriri im Rupshow Valley, Grenzgebiet zu China/Tibet
wir sind in der örtlichen Monestry und wir fühlen uns wie in einem Bühnenstück.
Die Kinder einschl. der Mönche machen nur Blödsinn.
Wir kommen uns vor wie in einem Theater und die Kinder bzw. eigentlich alle stinken!!!!!!!!
Mutter - oder ist es die Oma? - mit Kindern
Blick vom Aussichtspunkt auf den See

Es sind viele Trekkinggruppen unterwegs und die brauchen bekanntlich alle Pferde
für den Transport von Vorräten, Kochern, Zelten und Gepäck


endlich sind wir da, wo wir hin wollten: bei den Nomaden.
Sie sind jedoch alle ausgeflogen, nur der Hund (nicht ungefährlich) passt auf.
Sie sind alle in dem kleinen Ort, in dem wir übernachten.
Man kann sie sofort als Nomaden erkennen, Erwachsene sowie Kinder total verdreckt,
alte Klamotten, Null Englisch, aber irre nett

überall, wo die Nomaden für eine Zeitlang bleiben, bauen sie Zäune für die  Ziegen, Schafe, Pferde
und was sie sonst noch so haben
Veronique traut sich über eine Brücke
(auch wenn man es ihr, der Brücke, nicht ansieht, so ist die Überquerung nicht ganz so einfach)
Bei mir sieht es dann nicht so ganz elegant aus....
Ladakhi-Frauen mit ihrer tollen Kopfpracht
das Grün der mit Wasser durchtränkten Erde sieht phantastisch aus gegenüber der total dürren Berglandschaft
auch hier am Tso Moriri gibt es am Abend eine Spiegelung
Die Sonnenuntergänge sind umwerfend
unser lustiger Mönch, der uns bereits im Bus Vergnügen bereitet hat.
Hier nimmt man alles nicht so Ernst und nix ist heilig....:-)
im Ortsmittelpunkt ist immer was los
auch mit Kind auf dem Rücken kann man waschen...
am Abend werden die ganzen Ziegen, Schafe (auch Pashmina-Schafe dabei) nach Hause getrieben
von der Bergeshöhe geht es hinunter
Nachts ist es kalt. Veronique schläft mit allen Klamotten, die sie aufzubieten hat,
sogar mit Mütze in der Nacht
mit dieser Kiste fahren wir dann nach 2 Tagen zurück (wieder 8 Stunden über Pisten, Steine und Sand), unglaublich, dass sie sowohl als auch wir
das überlebt haben
immer wieder veränderte Berghänge
die berühmten und witzigen Straßenschilder im ganzen Himalaya

Berghänge in ständig wechselnden Farben, dieses Mal in Violett - und das alles fast die ganzen Kilometer am herrlichen Indus entlang.
auch mal wie mit Bleistift gezeichnet
Bagger stehen immer wider bereit, um die ständig wechselnden Straßen- bzw. Wege von herabfallendem Geröll zu befreien
Man achte auf nette Schreibweise :-)


....und damit ihr alle wisst, 
...woher mein zukünftiger Busname kommt, hier
das dazu passende Bild, gesehen an einem Laster am Tso Moriri.
Mein Bus wird den Namen :
QUEEN OF RUPSHOW VALLEY
bekommen!!!
Aber erst mal muss er eine neue Farbe,  Malerei wie auf einem indischen Truck, Solar und weiteres Zubehör
erhalten. Zur nächsten Europatour soll er fertig sein. 
Ja, und nun noch ein kurzer Bericht zu der Tour: Veronique und ich machen uns um 5.00 Uhr morgens mit örtlichem Bus von Leh aus auf den 8-stündigen - angeblich soooo guten Weg! Wir haben es natürlich gleich angezweifelt, zu Recht, wie sich herausstellen sollte. Der "Weg" ist zwar teilweise auch asphaltiert, aber meistens geht es über Pisten, Geröll, Wüstenwege und durch's Wasser. Der Bus rumpelt und rappelt und schwankt an Abgründen bzw. am Indus entlang. Aber wir haben unseren Spaß mit den local people und dem "wundervollen", total überladenem Bus. 
Dadurch dass der See so sehr tief in Ladakh bzw. an der Grenze zu Tibet liegt, sind die local people natürlich noch recht ursprünglich, d.h. eigentlich sind alle Nomaden, ob nun in Zelten lebend oder nicht. Sie waschen offensichtlich ihre Klamotten, aber ehrlich gesagt, riechen weder sie noch die dreckigen Teile danach....Es kommen recht viele Sommer-Touris in dieses Gebiet, dennoch wird über jeden neuen Besucher gestaunt. Wir sitzen am Abend am - wir nennen es - Meetingpoint des Ortes und schauen uns das Dorfleben an. Ein alter Mann stellt sich vor mich und starrt mich aus ca. 20 cm an, ein Nächster kommt hinzu und starrt ebenfalls. Veronique sitzt neben mir und wir lachen uns scheckig. Ich schaue an mir runter und überlege, was an mir so Besonderes ist. Sie sind offensichtlich von mir angetan bzw. von meinen blonden Haaren. Also - falls ich doch noch mal an Männern interessiert sein sollte, HIER kann ich fündig werden. Wenn auch keine Zähne mehr im Maul und stinkig, aber das Angebot ist vorhanden und die Nachfrage nach tollen Blondinen ist groß und ich hätte die Auswahl. Ich werde's mir überlegen.....Vielleicht in 20 Jahren..... aber dann nehme ich einen Jungspund MIT Zähnen und ganz viel Schwung und Elan....- und keinen alten Stinker!!!


Wir haben übrigens den local bus genommen, wissen aber nicht, wie wir zurückkommen werden. Das Permit für den Lake besteht für 8 Tage. Der nächste Bus wird aber erst in 10 Tagen kommen. Man sagte uns, dass es ja soooo schwierig bzw. unmöglich sein werde, überhaupt bzw. pünktlich zum Dalai Lama-Teaching am 4.8. zurück zu sein. Egal - wir versuchen es. Und  - tatsächlich meldet sich unser Zelt owner am Abend und meint, dass irgendein Onkel mit einer im Leh wohnenden Lehrerin zurückfahren werde und wir mit ihm für 1500 Rs, also ca. 21 Euro per person im "schönen" Privatauto mitfahren dürften. Jippieh! Natürlich sagen wir gleich zu und sind happy. Das Auto siehe oben, fällt zwar fast auseinander, aber immerhin mit 4-wheel-drive ausgestattet und es schafft alle "Hürden" auf dem Weg. (Aber dennoch brauchen wir wieder 8 anstrengende Stunden)

Veronique  und ich unternehmen am nächsten Tag einen tollen Trek zu den Nomaden, erleben einen irren Sonnenuntergang, haben ein tolles Essen in unserem Zeltquartier und eine laaaange Puja in der örtlichen, süßen, kleinen  Monestry, die wie oben erwähnt, mehr einem Theaterspektakel ähnelt als einer "heiligen" Zeremonie. Die Kinder "knatschen" dort unaufhörlich Kaugummi, ziehen es aus dem Mund, stecken es sich in die Ohren!!!!, kleben es Veronique auf die Hand (weiß nicht, wie sie das und das Gestinke der Kids erträgt) und anschließend wieder in den Mund! Manchmal ist es trotz Lachen ein wenig unerträglich....aber wir nehmen's mit Humor. Übrigens ist dies auch ein Ort, in dem den Kindern das Betteln beigebracht worden ist.....die Auswüchse des Tourismus haben sich bis hier her durchgefressen. Wir geben nichts. 
Das beste Brot, das ich bis jetzt hier in Leh gegessen habe (ähnlich einem französischen Baguette), dürfen wir genießen, saaaagenhaft. 

Am nächsten Morgen die tolle Rückfahrt in der wahnsinnigen Landschaft. 

Bericht über das "Teaching" des Dalai Lama im nächsten Post.